Quelle:DRV | Hützen
Das Dezernat Reha-Wissenschaften der Deutschen Rentenversicherung Bund fördert als Grundsatz- und Querschnittsaufgabe Forschungsvorhaben auf dem Gebiet der Rehabilitation. Wissenschaftliche Exzellenz und Nutzen für die Entwicklung der rehabilitativen Versorgungspraxis sind zentrale Kriterien für eine Förderung. Beantragte Fördermittel werden nach einem Prüfungs- und Bewilligungsverfahren in Form von Zuwendungen der Deutschen Rentenversicherung zur Förderung von Forschung zur Rehabilitation vergeben. Forschungsprojekte, die aktuell durch den Geschäftsbereich Prävention, Rehabilitation und Sozialmedizin außerhalb von Förder- und Forschungsschwerpunkten gefördert werden, finden Sie hier.
Aktuell geförderte Forschungsprojekte
April 2025 bis Dezember 2025 - Aus- und Weiterbildung von Psychotherapeuten nach der Gesetzesreform – Kompetenzprofile von klinischen Psychologen und Psychotherapeuten in der medizinischen Rehabilitation
Prof. Dr. Beate Muschalla, Technische Universität Braunschweig
Ziele/Fragestellungen
Ziel des Projektes ist es, das konkrete Kompetenz- und mögliche Tätigkeitsspektrum der neuen Generation klinischer Psychologinnen /Psychologen und Psychotherapeutinnen /Psychotherapeuten (BSc, MSc, approbiert, Fachpsychotherapeutin und -therapeut) in Reha-Einrichtungen differenziert zu beschreiben.
Methoden
Es wird eine Vollerhebung der von der Rentenversicherung belegten Einrichtungen (ca. 1400 Fachabteilungen) mittels einer Online-Befragung durchgeführt. Das Befragungsinstrument wurde in der DGRW Arbeitsgruppe Psychologie und Psychotherapie erstellt. Inhalt der Befragung ist die Beschreibung der praktischen Umsetzung der neuen Aus- und Weiterbildung von Psychotherapeutinnen und -therapeuten in Reha-Einrichtungen sowie die Erhebung der Kompetenzen und Tätigkeiten der Qualifikationsgruppen.
Nutzen und Verwendungsmöglichkeiten
Die Befragung schafft einen Einblick, für welche Tätigkeiten die unterschiedlichen Statusgruppen in den Reha-Einrichtungen eingesetzt und ausgebildet werden. Es sollen funktionierende Aus- und Weiterbildungskonzepte in Reha-Einrichtungen identifiziert und ggf. weiterentwickelt werden. Auf Basis der Ergebnisse können strukturelle Barrieren erkannt und Lösungsansätze erarbeitet werden. Die Daten ermöglichen auch prognostische Erwägungen über die zukünftige Entwicklung der Tätigkeitsmöglichkeiten für die verschiedenen Statusgruppen von Psychologinnen /Psychologen und Psychotherapeutinnen / Psychotherapeuten.
Kooperation
Deutsche Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften (DGRW) Arbeitsgruppe Psychologie und Psychotherapie
März 2025 bis August 2025 - Prävalenz und spezifischer Behandlungsbedarf von Frauen mit peri-/ postmenopausalen Beschwerden in der orthopädischen Rehabilitation (Frauengesundheit in der orthopädischen Rehabilitation, FReha)
PD Dr. Annett Salzwedel, Universität Potsdam
Ziele/Fragestellungen
Das Projekt soll den Anteil von Frauen mit behandlungsbedürftigen peri- / postmenopausalen Beschwerden in der orthopädischen Rehabilitation ermitteln. Zusätzlich wird der potenziell spezifische Bedarf im Hinblick auf die Ausgestaltung der Rehabilitation sowohl aus der Patientinnensicht als auch der Perspektive der Behandelnden exploriert. Hierbei wird angenommen, dass betroffene Frauen auf Basis ihrer subjektiven Symptomerfahrungen und Bewältigungsstrategien u. a. zu veränderter Körperwahrnehmung, verstärktem Schmerzerleben, neu aufgetretenen Gelenkbeschwerden oder eingeschränkter Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit konkrete Wünsche an die Rehabilitation haben, die bislang aufgrund der unzureichenden Themenpräsenz nicht strukturiert erhoben wurden.
Methoden
Anhand eines Online-Surveys mit quantitativen und qualitativen wird eine Querschnittserhebung von erwachsenen Patientinnen (n = 300) sowie Mitarbeitenden im Reha-Team in der orthopädischen Rehabilitation in Trägerschaft der gesetzlichen Rentenversicherung durchgeführt. Die Rekrutierung der Patientinnen erfolgt im Laufe der Rehabilitation, idealerweise nach der ersten Woche. Erfragt werden vor allem peri-/postmenopausale Symptomatiken über ein spezifisches Fragebogeninstrument wie der erweiterten Menopause Rating Scale (MRS) II und Wünsche hinsichtlich der Behandlung und Unterstützung in der Rehabilitation. Um hier den spezifischen vom generischen Bedarf abgrenzen zu können, werden erwachsene Frauen aller Altersstufen konsekutiv in vier bis fünf Zentren rekrutiert. Der Fragebogen zur Erfassung der Behandelndenperspektive wird Fragen zur wahrgenommenen Bedeutsamkeit des Themas im Rahmen der orthopädischen Rehabilitation, dem Behandlungsbedarf, den subjektiv notwendigen / vorhandenen spezifischen Kompetenzen und geeigneten Angebotsformen enthalten. In beide Fragebögen wird auch eine offene induktiv erzählgenerierende Frage implementiert und qualitativ inhaltsanalytisch ausgewertet.
Nutzen und Verwendungsmöglichkeiten
Das Projekt dient der Formulierung eines konkreten Handlungs- bzw. Forschungsbedarfs. Auf Basis des abzuschätzenden Anteils von Frauen in der orthopädischen Rehabilitation, die relevant durch mit der Menopause in Zusammenhang zu bringenden Symptomkomplexen beeinträchtigt sind, und deren Wünschen hinsichtlich der Gestaltung der Rehabilitation, lassen sich konkrete Bedarfe ableiten. In Verbindung mit den zu erwartenden Erkenntnissen aus der Perspektive der Behandelnden können Anhaltspunkte abgeleitet werden, inwiefern Rehabilitationsleistungen für die beschriebenen geschlechtsspezifischen Besonderheiten adaptiert werden sollten.
Kooperation
Klinik Weser, Reha-Zentrum Bad Pyrmont; Mühlenbergklinik-Holsteinische Schweiz, Bad Malente; Klinik Auental, Reha-Zentrum Bad Steben; Argentalklinik, Isny-Neutrauchburg; Berolina Klinik, Löhne/Bad Oeynhausen.
Januar 2025 bis Dezember 2027 - Postakute Rehabilitation für Schwerst- /Mehrfachverletzte im Anschluss an die Behandlung im Krankenhaus zur schnellstmöglichen Erreichung der Rehabilitationsfähigkeit für eine AHB/AR (PATRonus Postakute Trauma Rehabilitation)
Dr. Ing. Christine Höfer, Studienzentrum der AUC-Akademie der Unfallchirurgie
Wissenschaftliches Board: Prof. Dr. B. Kladny, Prof. Dr. B. Greitemann, Prof. Dr. K. Dreinhöfer, PD Dr. M. Liebl, Prof. Dr. J. Sturm
Ziele/Fragestellungen
Führt eine unmittelbar an die akutstationäre Behandlung von Schwerst- und Mehrfachverletzten anschließende postakute Trauma-Rehabilitation zu einer höheren Quote an in Anspruch genommener AHB/AR (primärer Endpunkt). Sekundäre Endpunkte ist die Frage ob die Postakute Reha zu einem früheren Antritt einer AHB/AR führt.
Außerdem werden folgende Fragen untersucht:
- Welche der eingeschlossenen Patienten profitieren von der Versorgung?
- Resultiert eine verbessere gesundheitsbezogene Lebensqualität?
- Wie ist die Postakute Rehabilitation auszugestalten?
Methoden
Nicht-randomisierte interventionelle, prospektive Cluster-Kontrollstudie, ergänzt durch Abrechnungsdaten der Probanden.
Prozessevaluation
Rekrutierung Patienten in Akutkliniken. Erhebung klinischer Daten aus Akutaufenthalt und postakuter Reha (Intervention). Patientenbefragungen schriftlich bzw. online an 3 (Intervention) bzw. 2 (Kontrolle) Zeitpunkten: Ende Akutaufenthalt, Ende Postakute Reha (nur Intervention), 6 Monate nach Entlassung Akutaufenthalt. Erhebung klinischer und soziodemographischer Daten sowie Daten zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität.
Nutzen und Verwendungsmöglichkeit
Verbesserung der Patientenversorgung, frühere Herstellung der Rehabilitationsfähigkeit. Bei Übernahme in die Regelversorgung: Gesteuertes Ausrollen des Versorgungskonzepts. Schaffen der Struktur und geeignete Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland, die dem interdisziplinär erarbeiteten Anforderungskatalog zur postakuten Traumarehabilitation erfüllen.
Januar 2025 bis Dezember 2027 - Hybride psychosomatische Rehabilitation – Manualisierung und Evaluation (HypeR-ME)
Prof. Dr. Ruth Deck, Universität zu Lübeck Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie
Ziele/Fragestellung
Es wird Nutzen und Wirksamkeit der Hybrid-Reha untersucht. Dafür werden u. a. gesundheitsbezogene Veränderungen durch die hybride Rehabilitation bei den Betroffenen 12 Monate nach der Reha untersucht.
Methoden
Prospektive, multizentrische, kontrollierte Interventionsstudie mit drei Messzeitpunkten (zu Beginn der Reha, am Ende der Reha und nach 12 Monaten) im Mixed Methods Design mit leitfadengestützten Längsschnittinterviews mit Rehabilitand*innen und Fokusgruppen mit Reha-Personal
Datenanalyse mithilfe deskriptiver Analysen, chi-Quadrat-Tests und t-Tests für Subgruppenanalysen, Varianzanalysen mit Messwiederholung bei Verlaufsdaten; qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring.
Nutzen und Verwendungsmöglichkeiten
Das erarbeitete hybride Versorgungskonzept soll nach dem Wirksamkeitsnachweis in einem Transfermanual aufbereitet und interessierten Reha-Einrichtungen zugänglich gemacht werden, um eine selbstständige Implementierung zu ermöglichen. Zudem kann das Studiendesign als Blaupause für Folgestudien dienen und die Erforschung des Einsatzes bei anderen Indikationen erleichtern. Ferner sollte im Hinblick auf die wachsende Bedeutung neuer Medien das hybride Versorgungskonzept als Leistung für die Regelversorgung für Versicherte zugänglich gemacht werden.
Januar 2025 bis Dezember 2027 - Begleitende Unterstützung der Rückkehr in Arbeit nach Post-COVID-Rehabilitation: eine clusterrandomisierte Machbarkeitsstudie (RTW-PCR)
Prof. Dr. Matthias Bethge und Dr. David Fauser, Universität zu Lübeck Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie
Ziele/Fragestellung
Die Studie untersucht die Auswirkungen einer Intervention auf die subjektive Arbeitsfähigkeit von Post-COVID-Rehabilitanden im Vergleich zur herkömmlichen Behandlung. Die primäre Forschungsfrage fokussiert auf den Work Ability Score nach 18 Monaten. Sekundäre Fragen betreffen Rekrutierung, Teilnehmenden-Charakteristika, Umsetzung und Wahrnehmung der Intervention sowie weitere Versorgungsbedarfe. Machbarkeitskriterien umfassen eine hohe Rekrutierungsrate (≥ 80 %), geringe Abbruchquote (< 20 %), erfolgreiche Wiedereingliederung (≥ 80 %), hohe Rücklaufquote der Nachbefragung (≥ 70 %) und vollständige Teilnehmenden-Gewinnung innerhalb von acht Monaten (≥ 90 % von 128 geplanten Personen).
Methoden
Zur Klärung der Fragestellungen wird eine multizentrische clusterrandomisierte Machbarkeitsstudie durchgeführt. Teilnehmende werden in Kalendermonaten (Cluster) zum Ab-schluss der Post-COVID-Rehabilitation zufällig Interventions- (IG) oder Kontrollgruppen (KG) zugewiesen. Stichprobenmerkmale und Zielkriterien werden zu drei verschiedenen Messzeit-punkten erhoben: am Rehabilitationsende (T0) sowie zwölf (T1) und 18 Monate (T2) nach randomisierter Zuweisung in die Behandlungsarme.
Darüber hinaus werden qualitative leitfadengestützte Interviews mit Teilnehmenden der IG zu zwei Messzeitpunkten geführt: zum Studieneinschluss sowie zwölf Monate nach randomisierter Zuweisung.
Nutzen und Verwendungsmöglichkeiten
Prüfung von Wirksamkeit und Generierung von Erkenntnissen zur Akzeptanz und Umsetzung der neu entwickelten Maßnahme. Die Erkenntnisse können für die Weiterentwicklung evidenzbasierter Handlungsempfehlungen für Personen mit Post-COVID-Syndrom genutzt werden und bilden eine Grundlage für die bundesweite Verstetigung ähnlicher Konzepte.
Januar 2025 bis Dezember 2026 - Fortentwicklung des Peer Review-Verfahrens zur Qualitätssicherung der sozialmedizinischen Begutachtung bei Erwerbsminderungsanträgen der Deutschen Rentenversicherung (PREM)
Prof. Dr. Heiner Vogel, AG Rehabilitationswissenschaften im Zentrum für Psychische Gesundheit, Universitätsklinikum Würzburg
Ziele/Fragestellung
Weiterentwicklung des etablierten Peer Review-Verfahrens mit der Ausrichtung, vorhandene Ressourcen optimal einzusetzen.
Methoden
Retrospektive Analyse von Peer Review-Daten aus vergangenen Review-Zyklen, Kognitive Interviews, Expertenworkshops.
Deskriptiv-statistische Auswertungsverfahren, psychometrische Strukturanalyse; Reliabilitätsanalyse (Interrater-Reliabilität), qualitativ-inhaltsanalytisch orientierte Auswertungsverfahren.
Nutzen und Verwendungsmöglichkeiten
Weiterentwicklung des langjährig etablierten Qualitätssicherungsverfahren der sozialmedizinischen Begutachtung der DRV gemäß aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und dem optimiertem Einsatz vorhandener Ressourcen.
Januar 2025 bis Dezember 2026 - Effekte und Determinanten der Inanspruchnahme von Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben: eine Propensity Score Analyse (LTA-PRO)
Prof. Dr. Matthias Bethge und Dr. David Fauser, Universität zu Lübeck Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie
Ziele/Fragestellung
Das Projekt hat zum Ziel, die Determinanten der Inanspruchnahme und die Teilhabeeffekte von LTA bei Personen nach abgeschlossener medizinischer Rehabilitation zu untersuchen.
Methoden
Die Studie basiert auf einer Sekundärdatenanalyse mit längsschnittlichem Design. Dafür wird die Reha-Statistik-Datenbasis der Rentenversicherung (RSD) für die Jahre 2013-2020 (abgeschlossene Rehabilitationen und bewilligte Renten) sowie 2010-2020 (Versicherungsbeiträge und Beitragszeiten) eingesetzt.
Nutzen und Verwendungsmöglichkeiten
Die Ergebnisse ermöglichen eine Einschätzung der Effekte von Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben auf die berufliche Teilhabe im Anschluss an eine medizinische Rehabilitation sowie die Identifizierung von Personengruppen, die von Leistungen stärker profitieren als andere.
Mai 2024 bis April 2025: Bestandsaufnahme und Zukunftsperspektiven der Künstlerischen Therapien in der psychosomatischen Rehabilitation in Deutschland
Beatrix Evers-Grewe, Bundesarbeitsgemeinschaft Künstlerische Therapien e.V. (BAG KT)
Ziele/Fragestellungen
Ziel der Studie ist es, einen Überblick zur Versorgung mit Künstlerischen Therapien in der psychosomatischen Rehabilitation zu erhalten sowie zu ermitteln, unter welchen Rahmenbedingungen Rehabilitandinnen und Rehabilitanden in der psychosomatischen Reha mit Künstlerischen Therapien versorgt werden.
Methoden
Es erfolgt eine Online-Befragung von Chefärztinnen und -ärzten sowie Künstlerischen Therapeutinnen und Therapeuten in ca. 200 psychosomatischen Reha-Einrichtungen. Ein kurzer Non-Responder-Fragebogen ist eingeschlossen. Neben Fragen u.a. zum künstlerisch-therapeutischem Angebot und zum Setting werden Rahmenbedingungen und Entwicklungspotenziale erfragt. Die Befragung ist anonym.
Nutzen und Verwendungsmöglichkeit
Die Erhebung kann die Grundlage für spezifischere Folgestudien zur effizienten Behandlung von Rehabilitandinnen und Rehabilitanden mit Künstlerischen Therapien bilden. Auf dieser Basis können eine effiziente Integration moderner und evidenzbasierter Künstlerischer Therapieverfahren in die multimodale Rehabilitationsbehandlung und somit eine gesteigerte Behandlungsqualität ermöglicht werden. Ziele sind eine effiziente Integration moderner und evidenzbasierter künstlerischer Therapieverfahren in die multimodale Rehabilitationsbehandlung und somit eine gesteigerte Behandlungsqualität.
April 2024 bis März 2027 - Berufsbezogene Gesundheitsrisiken und Leistungszugänge – Eine Mixed-Methods-Analyse zur Optimierung von Prävention und Rehabilitation (PRiO Beruf)
Prof. Dr. Christian Ebner, Technische Universität Braunschweig
Ziele/Fragestellungen
Ziel des Projekts ist es, Erkenntnisse zur berufsgruppenspezifischen Optimierung des Reha-Systems herauszuarbeiten. Dazu wird erstens eine detaillierte Analyse berufsgruppenspezifischer Belastungen und Erkrankungen durchgeführt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zweitens werden die Möglichkeiten des Zugangs zu Reha- und Präventionsleistungen für besonders belastete Berufsgruppen untersucht und Optimierungsansätze in Form von Handlungsempfehlungen dokumentiert.
Methoden
Das Vorhaben ist als Mixed-Methods-Studie konzipiert und sieht eine quantitative und eine qualitative Teiluntersuchung vor. Eine Verknüpfung der Ergebnisse der beiden Teiluntersuchungen ist vorgesehen.
Im quantitativen Untersuchungsstrang erfolgt eine Sekundärdatenanalyse der Scientific Use Files der für Deutschland repräsentativen BIBB/BAuA Erwerbstätigenbefragungen 2012, 2018 und 2024. Daraus werden berufsspezifische Erkrankungs- und Belastungsprofile berechnet und entlang der Klassifikation der Berufe ausgewiesen. Zudem wird statistisch geprüft, wie stark der Beruf sich auf die jeweiligen Belastungen, Gesundheitsbeschwerden oder Arbeitsunfähigkeiten auswirkt.
In der qualitativen Untersuchung werden Zugangsbarrieren zu präventiven und rehabilitativen Leistungen in sechs Berufsgruppen untersucht, fünf davon hochbelastete (z.B. körperliche und psychische Belastungen) und eine Berufsgruppe mit relativ niedriger Belastung als Vergleichsgruppe. Mittels leitfadengestützter Interviews mit Mitarbeitenden und betrieblichen Akteurinnen und Akteuren werden Berufsgruppenporträts ausgearbeitet und Lösungsstrategien für entdeckte Problemstellungen entwickelt.
Die Ergebnisse werden gemeinsam mit den erarbeiteten Handlungsempfehlungen in einem Abschlussworkshop diskutiert.
Das Projekt sieht eine Strategie zur Verbreitung der Projektergebnisse über Projektberichte, Fachveröffentlichungen, Vorträge, einen Open-Access-Berufsdatensatz sowie abgeleitete Handlungsempfehlungen vor.
Nutzen und Verwendungsmöglichkeit
Mit der differenzierten Analyse der drei Wellen der Erwerbstätigenbefragung wird eine wichtige Datenquelle für die Beantwortung rehabilitationswissenschaftlicher Fragestellungen erschlossen. Der Vergleich der Daten aus 2024 mit den Daten aus 2012 und 2018 kann zudem Erkenntnisse dazu liefern, ob und wenn ja, inwiefern sich Änderungen der beruflichen Belastungsprofile durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Arbeitswelt (u.a. Homeoffice, Digitalisierung) ergeben haben.
Die Erkenntnisse des Projekts tragen weiterhin dazu bei, berufsgruppen- und branchenspezifische Ungleichheiten im Leistungszugang zu Präventions- und Rehabilitationsleistungen zu identifizieren. Sie können somit perspektivisch einen Beitrag dazu leisten, die Zugangsstrategien der Träger der Deutschen Rentenversicherung im betrieblichen Setting zu optimieren und damit die Erreichung des strategischen Ziels der Deutschen Rentenversicherung eines einfachen, barriere- und diskriminierungsfreien Zugangs zu Präventions- und Rehabilitationsleistungen unterstützen.
Die vorgesehene Bereitstellung der Daten als Open-Access, die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen und das Publikationskonzept tragen zur Nachhaltigkeit der Projektergebnisse bei.
Oktober 2023 bis November 2025 - Return to Work in Zeiten der Corona-Pandemie (CORONA-RTW)
Dr. Christian Hetzel, Dr. Betje Schwarz – Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation iqpr GmbH
Ziele/Fragestellungen
Das Projekt widmet sich der Fragestellung, welchen Einfluss die Corona-Pandemie auf den Return to work (RTW) von Personen hatte, die im Zeitraum von März 2020 bis Dezember 2021 eine medizinische oder berufliche Rehabilitation der Rentenversicherung in Anspruch genommen haben.
Im Einzelnen wird untersucht, ob es in der Zeit der Pandemie zu veränderten RTW-Quoten und -verläufen nach einer medizinischen bzw. beruflichen Reha kam und ob sich diese je nach Leistungsart, Diagnosegruppe oder für besonders vulnerable Versichertengruppen anders darstellt. Weiterhin wird geprüft, durch welche Kontextfaktoren (wie z.B. pandemieinduzierte Entwicklungen am Arbeitsmarkt oder Änderungen in der Rehabilitandenstruktur) sich etwaige Unterschiede in RTW-Quoten und -verläufen erklären lassen. Das Projekt exploriert darüber hinaus Förderfaktoren und Barrieren eines erfolgreichen RTW in Pandemiezeiten um Strategien, die in der Reha und an der Schnittstelle zu Betrieben/Arbeitswelt zum Einsatz kamen und sich in der Praxis bewährt haben, zu identifizieren.
Methoden
Das Projekt ist als explorative Studie in einem Mixed-Methods-Design konzipiert. Neben quantitativen Analysen von administrativen Routinedaten der Deutschen Rentenversicherung in Kombination mit Daten zu regionalen Arbeitsmärkten, Berufsgruppen und zum Pandemieverlauf werden qualitative Daten erhoben. Hierfür werden Interviews und Fokusgruppen mit ehemaligen Rehabilitandinnen und Rehabilitanden, Mitarbeitenden von Reha-Einrichtungen und Leistungsträgern sowie betrieblichen Akteurinnen und Akteuren durchgeführt. Ergänzend wird ein Scoping Review zum internationalen Forschungsstand vorgenommen. Die gewonnenen Ergebnisse werden abgeglichen, zusammengeführt und in Experten-Workshops diskutiert.
Nutzen und Verwendungsmöglichkeit
Das Projekt liefert zum einen bisher noch nicht untersuchte Befunde zum Einfluss der Corona-Pandemie auf das RTW-Geschehen nach einer Rehabilitation. Zum anderen geht der erwartbare Nutzen über die Bewältigung der Pandemiefolgen hinaus. Die Studie zielt darauf ab, die Handlungsfähigkeit der DRV beim RTW zu stärken und krisenhaften Situationen künftig mit noch besseren Voraussetzungen begegnen zu können. So geht es bei den zu erarbeitenden Handlungsempfehlungen weniger um operativ wirksame Maßnahmen zu Vorbeugung und Umgang mit Pandemien, sondern vielmehr um mögliche Resilienzfaktoren für künftige krisenfeste RTW-Strategien.
Kooperationspartner
DRV Rheinland
Juni 2023 bis Mai 2026 - Prospektive vergleichende Bewertung der Wirksamkeit von onkologischer Rehabilitation bei Rehabilitandinnen mit Brustkrebs (PoR-Studie)
Prof. Dr. med. Oliver Rick, Klinik Reinhardshöhe GmbH, Bad Wildungen
Ziele/Fragestellungen
Die onkologische Rehabilitation stellt einen wesentlichen Bestandteil in der Versorgung von Patientinnen mit Brustkrebs dar und wird von etwa 70 % der Patientinnen in Anspruch genommen. Studien belegen bei Patientinnen, die eine Rehabilitation in Anspruch genommen haben, im Anschluss eine Verbesserung von Lebensqualität, Angst und Depression, kognitiven Funktionen, körperlicher Aktivität und Krankheitsbewältigung. Obwohl die onkologische Rehabilitation seit vielen Jahren gut etabliert ist, fehlt jedoch ein Wirksamkeitsnachweis im Vergleich zu Patientinnen, die keine Rehabilitation erhalten haben - insbesondere mit Blick auf die Teilhabe am Erwerbsleben.
Das Ziel der Studie ist daher die Bewertung der Wirksamkeit von onkologischen Rehabilitationsleistungen im Hinblick auf die Lebensqualität und die Teilhabe am Erwerbsleben bei Rehabilitandinnen mit Brustkrebs. Dafür werden Patientinnen, die eine Rehabilitation absolviert haben, mit Patientinnen verglichen, die aus freier Entscheidung von einer Rehabilitation absehen.
Methoden
Es handelt sich um eine prospektive, multizentrische, nicht-randomisierte Kohortenstudie. Patientinnen nach abgeschlossener Primärtherapie sollen in vier Strahlentherapiezentren rekrutiert und zwei Wochen, sechs und zwölf Monate nach Ende der Strahlentherapie schriftlich befragt werden. Unter anderem sollen Angaben zur Reha-Inanspruchnahme, subjektiven Lebensqualität, zum körperlichen Zustand und Sozialstatus sowie zur Teilhabe am Erwerbsleben erhoben und miteinander verglichen werden. Dadurch lässt sich ermitteln, ob die Inanspruchnahme einer onkologische Rehabilitation ein prognostischer Faktor für eine verbesserte Lebensqualität und eine verbesserte Teilhabe am Erwerbsleben ist.
Nutzen und Verwendungsmöglichkeit
Evidenzbasierung und Wirksamkeit sind relevante Kriterien zur Beurteilung der medizinischen Rehabilitation. Bei einem positiven Beleg der Wirksamkeit ergibt sich eine Verbesserung des Stellenwertes der onkologischen Rehabilitation z.B. bei der Berücksichtigung in medizinischen Leitlinien oder auch hinsichtlich der Akzeptanz bei Ärztinnen und Ärzten oder Sozialdiensten, was eine höhere Inanspruchnahme begünstigen kann.
April 2022 bis Dezember 2026 - Entwicklung und Evaluation einer MBOR-AHB in der orthopädischen Rehabilitation der Rentenversicherung (MBOR-AHB-Studie)
Dr. Udo Kaiser, Dr. Wolfgang Bürger, Dr. Rüdiger Nübling - Gesellschaft für Qualität im Gesundheitswesen – GfQG, Karlsruhe; forschung und beratung im Gesundheitswesen – fbg, Karlsruhe
Kooperationspartner: Salinenklinik Bad Rappenau, Rehaklinik Bad Boll, SRH Gesundheitszentrum Dobel
Ziele/Fragestellungen
Die zentrale Zielsetzung des Forschungsvorhabens beinhaltet die Frage, ob auch Rehabilitandinnen und Rehabilitanden einer Anschlussrehabilitation (AHB) mit einer besonderen beruflichen Problemlage (BBPL) von einer Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitationsmaßnahme (MBOR) profitieren können, wenn der gesamte Reha-Prozess und die MBOR-Intervention auf die Bedarfe der Zielgruppe und die Spezifika des Verfahrens ausgerichtet sind. Wesentliche Fragestellungen des Projekts betreffen die Abschätzung des MBOR-Bedarfs in der AHB und die Wirksamkeit einer spezifisch auf die Zielgruppe (AHB Rehabilitanden mit BBPL) zugeschnittenen MBOR-AHB.
Methoden
Die Studie ist dreiphasig mit einem Mixed-Methods-Design konzipiert: Phase I (Erhebung Ist-Zustand AHB-MBOR_alt) und III (Überprüfung Effekte Vergleich AHB-MBOR_neu vs. _alt) sind als multizentrische, quasi-experimentelle, kontrollierte Interventionsstudie (Längsschnitt, 3 Messzeitpunkte) mit einer Interventionsgruppe (IVG) und einer Kontrollgruppe (KG) konzipiert. Phase II (Entwicklung AHB-MBOR_neu) wird als explorative, qualitative Studie auf der Basis von Expertengesprächen und Interviews realisiert. Sowohl bei der Analyse des IST (AHB-MBOR_alt) als auch bei der Entwicklung des SOLL (AHB-MBOR_neu) folgt die Methodik einer multiperspektivischen (Rehabilitandinnen und Rehabilitanden, Mitarbeitende, KTL-Leistungsdaten) und multidimensionalen Betrachtung (quantitativ, qualitativ). Die Durchführung ist in drei Einrichtungen der orthopädischen Rehabilitation geplant. Die Datenanalyse umfasst deskriptive sowie inferenzstatistische Berechnungen.
Nutzen und Verwendungsmöglichkeiten
Mit dem Projekt soll ein MBOR-Konzept im Bereich der AHB in der orthopädischen Rehabilitation entwickelt, implementiert und in Bezug auf die Wirksamkeit evaluiert werden. Die Ergebnisse sollen das MBOR-AP in Richtung AHB schärfen und der Fachöffentlichkeit, den Kostenträgern und insbesondere den Rehabilitationskliniken in Form eines Manuals / Schulungskonzeptes zur Verfügung gestellt werden. Publikationen / Vorträge sollen den Transfer der Ergebnisse in die Rehabilitationspraxis zusätzlich unterstützen.
Juli 2021 bis Juni 2026 - Arbeit und Erwerbsteilhabe im Generationenvergleich – eine Untersuchung mit der lidA-Kohortenstudie
Prof. Dr. med. Hans Martin Hasselhorn, Fachgebiet Arbeitswissenschaft, Bergische Universität Wuppertal
Ziele/Fragestellung
Seit 2011 untersucht die lidA-Studie (www.lida-studie.de) die zweite Hälfte des Erwerbslebens und den (oft langen) Übergang von der Arbeit in den Ruhestand. Mit drei erfolgten Studienwellen liegt bereits ein wertvoller Pool von Längsschnittdaten zur Thematik vor.
Folgende Schwerpunkte sind Gegenstand des Projekts:
- Rehabilitation: Differenzierte Untersuchung von Determinanten, Bedarfen und Inanspruchnahme medizinischer Rehabilitation. Inanspruchnahme von Maßnahmen der beruflichen Rehabilitation.
- Rückkehr in Arbeit: Differenzierte Untersuchung des Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) sowie betrieblicher Maßnahmen zum Erhalt von Gesundheit und Arbeitsfähigkeit.
- Bekanntheit, Bedarf und Inanspruchnahme von Präventionsangeboten.
Methoden
Die geplante Befragung der 4. Welle soll im Sommer 2022 deutschlandweit an insgesamt 6.000 Erwerbstätigen der Geburtsjahrgänge 1959 und 1965 sowie ggf. 1971 mittels persönlichem Interview zu Hause stattfinden. Weitere Datenquellen sind Prozessdaten der Beschäftigung (Bundesagentur für Arbeit) sowie der Rentenversicherung.
lidA bietet ein großes Potenzial für die wissenschaftlich hochwertige Untersuchung der hier skizzierten Fragen in der älteren sozialversicherungspflichtigen Erwerbsbevölkerung. Zum Zeit-punkt der Befragungswelle 4 (2022) werden die Teilnehmenden 57 und 63 Jahre alt sein. Damit repräsentieren sie eine Altersgruppe mit hoher Morbidität, umfangreicher Inanspruchnahme von Rehabilitationsleistungen und einer nun salient werdenden Frage des Erwerbsaustritts. Da geplant ist, die lidA-Studie auch über Wellen 5 (2025) und 6 (2028) fortzuführen, ergibt sich die Perspektive von Längsschnittanalysen mit besonderem wissenschaftlichen und sozialpolitischen Wert für die zu bearbeitenden Fragestellungen.
Geplante statistische Analyseverfahren sind je nach Fragestellung u.a. multiple Regressionsmodelle, Hierarchische Modelle, Proportional-Hazard Regressionen, Strukturgleichungsmodelle.
Nutzen und Verwendungsmöglichkeiten
Die Ergebnisse liefern ein detailliertes Bild von Bedarf und Inanspruchnahme
• von Rehabilitationsleistungen sowie
• von weiteren Maßnahmen der Wiedereingliederung
bei der älter werdenden sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der BRD.
Dezember 2020 bis März 2025 – Determinanten der Teilhabe am Arbeitsleben bei Multipler Sklerose (TAMuS)
Prof. Dr. Michael Sailer, An-Institut für Neurorehabilitation der OVGU Magdeburg & MEDIAN Klinik NRZ Magdeburg
Alexander Stahmann, MS Forschungs- und Projektentwicklung-gGmbH, Hannover
Ziele/Fragestellungen
Im Rahmen der Studie sollen Determinanten der Teilhabe am Arbeitsleben bei Patienten Multipler Sklerose (MS) exploriert und Cluster potenzieller Einflussfaktoren identifiziert werden. Aufgrund der großen Variabilität und dem nur schwer vorhersagbaren Verlauf von MS ergeben sich zahlreiche Einflussgrößen, die sich negativ auf die Erwerbsfähigkeit der Betroffenen auswirken und zu einem frühzeitigen Ausscheiden aus dem Erwerbsleben führen können. Das Wissen um diese Einflussfaktoren ist essentiell, um geeignete Interventionen sowohl ableiten als auch vorhalten zu können. Dabei ist der Verbleib der Patienten im Erwerbsleben sowohl für die Patienten selbst als auch für das Gesundheitssystem von großer Bedeutung.
Methoden
Bei der Studie handelt es sich um eine Längsschnittuntersuchung mit Primär- und Sekundärdatenanalyse: Neben der Nutzung von MS-Registerdaten (Sekundärdaten) und der schriftlichen Befragung von Betroffenen (Primärdaten) ist eine weitere Besonderheit die Einbindung Betroffener in einem Projektbeirat mit Diskussion der Teilschritte und Ergebnisse des Projektes.
Nutzen und Verwendungsmöglichkeiten
Das Projekt zielt auf die Verbesserung der Teilhabechancen von MS- Betroffenen am Arbeitsleben. Auf der Grundlage einer großen Datenbasis, bestehend aus Primär- und Sekundärdaten, werden sowohl objektive als auch subjektive Einflussfaktoren der Teilhabe am Arbeitsleben identifiziert. Die im Projekt gewonnenen Erkenntnisse können eine Perspektive für Gestaltungsmöglichkeiten und einen Rahmen zur Abschätzung der Wirksamkeit medizinisch und beruflich orientierten Rehabilitationsleistungen geben. Des Weiteren werden bei den erwerbstätigen MS Patienten die Bedingungen und Probleme am Arbeitsplatz analysiert, um zukünftige Anpassungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Aktuelle Auftragsforschung
Juli 2024 bis Juni 2026 - Psychiatrische Online-Begutachtung
Institut für angewandte Versorgungsforschung – inav, Berlin
Ziele und Fragestellungen
Können bei Versicherten mit psychiatrischen Erkrankungen, die einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente gestellt haben, sozialmedizinische Begutachtungen auch online/digital durchgeführt werden?
Eine Untersuchung zur prinzipiellen Machbarkeit sozialmedizinischer Online-Begutachtungen und der assoziierten inhaltlichen und technischen Herausforderungen und möglichen Limitationen.
Forschungsdesign und Methoden
Zweiphasiges Projekt:
- Machbarkeitsuntersuchung (Literaturreview, Expertenaustausch)
- Praktische Studie ("proof of concept“)
Nutzen und Verwendungsmöglichkeiten der Ergebnisse
Umfassende Untersuchung zu den inhaltlichen und technischen Herausforderungen sowie möglichen Limitationen einer sozialmedizinischen Online-Begutachtung.
Basierend auf den Studienergebnissen mögliche Weiterentwicklung der Digitalbegutachtung als zusätzliche Option im sozialmedizinischen Begutachtungsrepertoire der DRV.
Juni 2023 bis Oktober 2025 - Aktualisierung der Reha-Therapiestandards
Prof. Dr. Thorsten Meyer, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Rehabilitationsmedizin
Prof. Dr. Erik Farin-Glattacker, Universitätsklinikum Freiburg, Sektion Versorgungsforschung und Rehabilitationsforschung
Prof. Dr. Heiner Vogel, Universitätsklinikum Würzburg, Zentrum für psychische Gesundheit, Arbeitsbereich Medizinische Psychologie und Psychotherapie
Ziele/Fragestellungen
Die Reha-Therapiestandards (RTS) der Deutschen Rentenversicherung fassen die vorhandene Evidenz für rehabilitative Behandlungselemente der verschiedenen Therapiebereiche zusammen und tragen über eine Standardisierung zur Qualitätsentwicklung in der Rehabilitation bei. Eine regelmäßige Aktualisierung der Reha-Therapiestandards ist erforderlich, um neue Evidenz, Transformation grundsätzlicher Konzepte, Veränderung von Rahmenbedingungen der Rehabilitation sowie Rückmeldungen aus Reha-Einrichtungen einzuarbeiten. Die letzte Aktualisierung der Reha-Therapiestandards fand 2016 statt.
Das Projekt ist in zwei Module unterteilt.
- In einem ersten Modul A) Indikationsübergreifende Reha-Therapiestandards soll eine Evaluation und Weiterentwicklung der Entwürfe der indikationsübergreifenden Reha-Therapiestandards und der indikationsübergreifenden Reha-Therapiestandards Onkologie erfolgen. Besondere Bedeutung liegt auf dem Aspekt der Integration von Fachwissen über die Reflektion von Stakeholdern.
- In einem zweiten Modul B) Indikationsspezifische Reha-Therapiestandards sollen die bestehenden indikationsspezifischen Reha-Therapiestandards aktualisiert werden.
Methoden
- Die Bearbeitung des Moduls A) Indikationsübergreifende Reha-Therapiestandards beinhaltet eine Darstellung des Leistungsgeschehens und ihrer Variation über eine Analyse der Klassifikation Therapeutischer Leistungen (KTL) und eine Einbindung von Fachwissen über eine Online-Befragung.
- Die Bearbeitung des Moduls B) Indikationsspezifische Reha-Therapiestandards beinhaltet mit Hilfe der Literaturrecherche und der KTL-Analyse eine Aktualisierung der Reha-Therapiestandards inklusive Überprüfung der Geltungsbereiche und Prüfung des Bedarfes neuer RTS.
Nutzen und Verwendungsmöglichkeiten
Das Projekt überarbeitet die Reha-Therapiestandards und liefert ein gut funktionierendes, anerkanntes Gesamtkonzept, basierend auf neuester wissenschaftlicher Erkenntnis.
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