Deutsche Rentenversicherung

Auftaktveranstaltung: „Weiterentwicklung der beruflichen Rehabilitation“

Impulse für berufliche Rehabilitation: Rentenversicherung fördert zehn Projekte in neuem Forschungsschwerpunkt

Datum: 11.03.2022

Die berufliche Rehabilitation der Rentenversicherung zielt auf eine dauerhafte Eingliederung von Menschen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen in das Erwerbsleben. „Die Leistungen zur beruflichen Rehabilitation haben in den vergangenen zehn bis fünfzehn Jahren an Bedeutung gewonnen“, betonte Brigitte Gross, Direktorin der Deutschen Rentenversicherung Bund, am Mittwoch während der Auftaktveranstaltung des Forschungsschwerpunktes „Weiterentwicklung der beruflichen Rehabilitation“ im Rahmen des 31. Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquiums in Münster. Acht Träger der Deutschen Rentenversicherung haben erstmals einen gemeinsamen Forschungsschwerpunkt ins Leben gerufen. Ziel ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse für zukunftsfähige Leistungen und Prozesse in der beruflichen Rehabilitation zu entwickeln. Seit Oktober 2021 werden insgesamt zehn Forschungsprojekte gefördert.

Die Aufwendungen für Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben steigen jährlich konstant an und lagen im Jahr 2019 bei 1,3 Mrd. Euro. Für die Rentenversicherung hat daher die kontinuierliche evidenzbasierte Weiterentwicklung ihrer Leistungen eine hohe Bedeutung. „Wir brauchen Forschungsergebnisse, die uns Aufschluss über die Wirksamkeit unserer Leistungen geben und neue Erkenntnisse, die bislang unerkannte Bedarfe identifizieren und zeigen, mit welchen Reha-Angeboten darauf reagiert werden kann“, sagte Brigitte Gross beim Forschung-Praxis-Dialog. Sie diskutierte mit Prof. Dr. Heike Ohlbrecht, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Andreas Flegel vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Dr. Susanne Gebauer, Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Berufsförderungswerke und Geschäftsführerin des Berufsförderungswerks Nürnberg, und Dr. Marco Streibelt, Leiter des Dezernats Reha-Wissenschaften der Deutschen Rentenversicherung Bund, über die wissenschaftliche, praktische, aber auch politische Bedeutung des neuen Forschungsschwerpunktes. Einführend hielt Prof. Dr. Ohlbrecht einen Impulsvortrag zum Thema „Welche Arbeit braucht der Mensch? Zum Wandel der Arbeitswelt(en) und den Herausforderungen für die berufliche Rehabilitation“. Die Wissenschaftlerin lobte die Rentenversicherung für diese Initiative, die berufliche Rehabilitation zu stärken und sichtbarer zu machen.

Untersucht werde in den einzelnen Projekten das Management in Zugangswege in die berufliche Rehabilitation und den Übergängen zwischen den Leistungen, die Relevanz komplexer und diskontinuierlicher Fallgestaltungen, die Rolle bestimmter Berufsgruppen und die Bedeutung der von ihnen erbrachten Leistungen. Aber auch konkrete Konzepte und Interventionen werden von den Forschenden evaluiert, erklärte Dr. Streibelt. Er wies auch auf die Bedeutung der Vernetzung innerhalb der beruflichen Rehabilitation und des neu aufgesetzten Forschungsschwerpunktes hin, dessen Projekte bis 2026 laufen werden. „Wir sind mit den Forschenden eng in Kontakt, bieten Veranstaltungen zum Austausch und Workshops zu begleitenden Themen an. Methoden-Werkstätten gehören ebenfalls dazu, um besonders den wissenschaftlichen Nachwuchs einzubeziehen“, nannte er Beispiele.

Die beteiligten Rentenversicherungsträger investieren insgesamt rund 4,5 Mio. Euro in die zehn geförderten Projekte. „Wir möchten damit einen starken Impuls setzen, der die Forschung in diesem Feld unterstützt und nachhaltig verstärkt“, machte Brigitte Gross deutlich.

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