50 Jahre Berufsförderungswerk Frankfurt am Main

Berufliche Reha schafft ­Perspektiven

Das Berufsförderungswerk Frankfurt am Main (BFW) hat im Sommer in Bad Vilbel sein 50-jähriges Bestehen gefeiert. Zum Jubiläumsfest gab es ein Büfett von der hauseigenen Küche und gemeinsame Zeit zum Netzwerken mit Kooperierenden des überregionalen sozialen Dienstleistungszentrums. Geladen waren Vertreterinnen und Vertreter von Reha-Trägern und Partnerunternehmen sowie Gäste aus Politik und Wissenschaft.
Das Berufsförderungswerk Frankfurt ist eine Fördereinrichtung für die berufliche Integration von Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen ihren Beruf nicht mehr oder nur noch eingeschränkt ausüben können. Fachkräfte aus den Bereichen Pädagogik, Medizin, Psychologie und Sozialwesen arbeiten gemeinsam dafür, Menschen durch eine berufliche Rehabilitation wieder eine Perspektive zu geben.

Quelle:BFW

Vorstandsvorsitzender des Vereins ist Thomas Hild-Füllenbach von der Geschäftsführung der Deutschen Rentenversicherung Hessen. Die Geschäfte führt seit acht Jahren Maria Klink. „Das Berufsförderungswerk ist für die Zukunft gut gerüstet. Fachlich kompetent, interdisziplinär und den Menschen zugewandt – auf die Expertise und das Engagement unserer Mitarbeitenden ist Verlass“, so die 68-Jährige, die seit 40 Jahren beim BFW tätig ist.

Weitere Informationen unter www.bfw-frankfurt.de

Zur Historie des Berufsförderungswerks Frankfurt am Main

1972 Spatenstich
Die 1970er Jahre stehen im Zeichen des sozialpolitischen Aufbruchs. 1970 startet das Aktionsprogramm zur Förderung der Rehabilitation. Kurz zuvor wird der Verein Berufsförderungswerk (BFW) Frankfurt am Main gegründet. Am 10. Oktober 1972 ist die Grundsteinlegung in Bad Vilbel.

1974 Erste Reha-Maßnahmen
Die ersten Rehabilitanden, ausschließlich Männer, beginnen ihre Qualifizierung am 14. Oktober 1974. Teilnehmer können zwischen technischen und kaufmännischen IHK-Qualifizierungen wählen. Im April 1974 gibt es die erste Reha-Assessment-Maßnahme.

1985 Immer mehr Teilnehmende
Das Angebot der beruflichen Rehabilitation schafft erfolgreich neue Perspektiven: Schnell wird aus dem BFW Frankfurt am Main ein Erfolgsmodell, und die Zahl der Teilnehmenden steigt rasant an. Am 4. März 1985 wurde der 10.000ste Teilnehmer begrüßt.

1992 Modellprojekt für psychisch erkrankte Menschen
Die gesundheitlichen Belastungen verändern sich. Seit den 1990er Jahren nehmen psychische Erkrankungen zu. Das BFW Frankfurt beteiligt sich 1992 an einem Modellprojekt für psychisch erkrankte Menschen und eröffnet dafür den Bereich Gartenbau. Die Erkenntnisse aus dem Modellprojekt fließen in viele Fachtagungen ein.

1998 IT-Ausbildung startet
Mit der Jahrtausendwende geht nichts mehr ohne IT. Das BFW Frankfurt am Main passt seine Berufsbilder und die Qualifizierungsangebote stets den aktuellen Entwicklungen an: 1998 wird erstmals eine IT-Ausbildung ins Angebot aufgenommen.

1999 Beginn der Erstausbildung
Seit September 1999 bietet das BFW Frankfurt am Main im kaufmännischen Bereich auch Erstausbildungen für körper- und mehrfachbehinderte sowie psychisch erkrankte junge Erwachsene an. Praxisausbildung und Berufsschulunterricht finden im BFW statt.

2004 Eng vernetzt mit Unternehmen
Berufliche Rehabilitation braucht eine enge Vernetzung mit Unternehmen. Das BFW Frankfurt am Main wirkt daher aktiv an der Gründung des „UnternehmensForums“ mit, einer bundesweiten Initiative von Unternehmen, die sich für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen stark machen.

2007 Entwicklung zum Dienstleistungsunternehmen
Ob Fachkräftesicherung, Begleitung beim BEM oder Potenzialanalyse: Immer mehr Unternehmen nutzen die Expertise des BFW Frankfurt am Main. Im ersten Jahrzehnt der 2000er Jahre entwickelt sich das BFW zunehmend zu einem flexiblen Dienstleister für Reha-Träger und Wirtschaft.

2011 Neue Lernkultur
Wer dauerhaft erfolgreich im Beruf sein will, muss sich ein Leben lang weiterbilden. Die Vermittlung von Fähigkeiten zum selbststrukturierten Lernen oder auch zum Beschaffen und Nutzen von Informationen wird immer wichtiger. Dafür bietet das BFW Frankfurt am Main seit 2011 verschiedene Lernorte und -formen.

2016 Frische Küche
Gesunde Ernährung ist wichtig, um fit für das Berufsleben zu sein. Im BFW Frankfurt wird das Essen vor Ort frisch zubereitet – vorzugsweise mit Lebensmitteln aus der Region. Gekocht wird seit 2016 im komplett sanierten Küchenbereich, gegessen im zeitgleich neu gestalteten „Casino“.

2020 Hybrid durch die Pandemie
Die Pandemie führt zu einem Digitalisierungsschub im BFW Frankfurt am Main. Die Qualifizierung erfolgt per Lernplattform im Homeoffice, die psychologische Beratung über Online-Plattformen – und auch die Info-Tage finden virtuell statt. So funktioniert berufliche Reha auch im Lockdown erfolgreich.

2023 Wohnbereiche saniert
Nach vier Jahren ist die Sanierung der drei Wohntürme mit 600 Zimmern 2023 beendet. Jetzt stehen den Teilnehmenden komfortable Wohnangebote in modernem Standard zur Verfügung. Auch die Brandschutzmaßnahmen wurden aktualisiert.