Deutsche Rentenversicherung

Nachrichten Frühling 2025

Perfide Maschen beim Trickbetrug

Um an Geld und Wertsachen zu kommen, gehen betrügerische Menschen immer perfider vor. An der Haustür, per Mail, SMS, Telefon oder auch per Post wird versucht, das Ersparte abzugreifen. Insbesondere Rentnerinnen und Rentner gehören zur Zielgruppe und sind gefährdet. Daher warnt die Deutsche Rentenversicherung Hessen regelmäßig vor Trickbetrug.


Der Enkeltrick

Übers Telefon

Bei dem so genannten Enkeltrick oder Schockanruf gibt sich die oder der Anrufende als verwandte oder bekannte Person aus, die sich etwa in einer finanziellen Notlage befindet und dringend Bargeld benötigt. Die Telefonate fangen meist damit an, dass das Opfer gebeten wird, zu raten, wer die verwandte oder bekannte anrufende Person ist. Dann erzählt die Person von einem Grund, weshalb sie dringend Bargeld benötigt. Das sind oft Immobilien-, Auto- oder Computerkäufe, Jobwechsel, Schulden oder Unfälle. Häufig werden die Opfer mehrmals angerufen, um sie unter Druck zu setzen. Willigt das Opfer schließlich ein, hat aber die vorgegebene Summe nicht parat, soll es zur Bank gehen und das Geld abheben. Dann gibt die anrufende Person einen Grund an, weswegen sie das Geld nicht selbst abholen kann, und schickt stattdessen eine angebliche Bekannte oder
einen angeblichen Bekannten zur Geldübergabe.

Illustration einer älteren Frau am TelefonQuelle:adpic

So schützen Sie sich in diesem Fall:

• Bringen Sie die Person am anderen Ende der Leitung immer dazu, sich vorzustellen.
• Wenn Sie dazu aufgefordert werden, den Namen der anrufenden Person zu erraten, tun Sie dies nicht.
• Erkundigen Sie sich bei der Person, die die oder der Anrufende angab zu sein, ob sie Sie tatsächlich kontaktiert hat. Allerdings nicht per Rückruftaste, sonst landen Sie wieder
bei der betrügerischen Person.
• Stellen Sie der anrufenden Person Fragen, die sie nur dann beantworten kann, wenn sie wirklich ist, wer sie behauptet zu sein.
• Denken Sie daran, dass Sie in Deutschland niemals im Voraus und in bar für eine notwendige Operation zahlen müssen.


Per Messenger-Dienst

Der Enkeltrick kommt nicht nur über Anrufe vor, sondern auch per Mail oder Messenger-Dienst, beispielsweise SMS, WhatsApp, Telegram oder Signal. Der Text könnte etwa so lauten: „Hallo Mama, hallo Papa, mein altes Handy ist kaputt. Das ist meine neue Nummer. Du kannst sie dir gerne abspeichern. Schreib mir bitte auf WhatsApp eine Testnachricht!“
Nachrichten dieser Art stammen höchstwahrscheinlich von betrügerischen Personen, die im Anschluss an die WhatsApp-Nachricht des Opfers um eine Geldsumme bitten. Auch in diesem Fall kann eine finanzielle Notlage vorgetäuscht werden, um den Druck zu erhöhen. Meist wird dies so begründet, dass die betrügerische Person eine Geldsumme zu begleichen hat, die Überweisung mit dem neuen Handy aber noch nicht funktioniert oder noch nicht auf die Bankdaten zugegriffen werden kann.

So schützen Sie sich in diesem Fall:

• Falls Sie eine Nachricht erreichen sollte, die ähnlich aufgebaut ist wie im Beispiel, ignorieren Sie sie grundsätzlich.
• Kontaktieren Sie die Person, als die sich ausgegeben wurde, unter ihrer eigentlichen Nummer, um zu überprüfen, ob die Person tatsächlich ihre Nummer geändert hat.
• Stellen Sie im Zweifelsfall Fragen, die nur echte Angehörige beantworten können.


Der Beamtentrick

Beamtinnen und Beamte gelten gemeinhin als Autoritätspersonen. Ruft beispielsweise eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter der Polizei, der Deutschen Rentenversicherung oder einer Bank an, ist der erste Instinkt, ihnen zu glauben und zu vertrauen. Gerade aus diesem Grund geben sich Trickbetrügende gerne als Beamte aus.
Im Fall einer angeblichen Polizistin oder eines Polizisten werden die Opfer meist mit der Nummer 110 oder der Nummer der lokalen Polizeidienststelle angerufen, um das Ganze echt wirken zu lassen. Die vermeintliche Polizistin oder der Polizist behauptet, dass das Geld und die Wertsachen des Opfers in Gefahr seien, weshalb diese Dinge umgehend an die Polizei abgegeben werden müssten. Entweder werden an dieser Stelle dann Kontodaten verlangt oder Polizeimitarbeitende in Zivil werden angekündigt, um die Sachen abzuholen und in Sicherheit zu bringen. Wichtig ist hier: Die Polizei ruft niemals unter der Rufnummer 110 an und verlangt niemals auf diese Weise Geldbeträge oder Wertsachen.

So schützen Sie sich in diesem Fall:

Anruf
• Fragen Sie bei der Behörde nach, die Sie angeblich angerufen hat, ob diese Sie tatsächlich in letzter Zeit kontaktiert hat oder ob der angegebene Grund für den Anruf wirklich existiert.

Vor der Haustür
• Erlauben Sie grundsätzlich keinen fremden Menschen Zutritt zu Ihrer Wohnung. Lassen Sie die Person vor der geschlossenen Tür warten.
• Fragen Sie die Person nach ihrem Dienstausweis.
• Lassen Sie nur Handwerker herein, die Sie selbst bestellt haben, die sich vorher bei Ihnen angekündigt haben oder die die Hausverwaltung im Voraus angekündigt hat.
• Mitarbeitende der Polizei, einer Bank, Versicherung, eines Gerichts oder einer anderen Behörde verlangen niemals auf diese Weise Geld von Ihnen.
• Benutzen Sie vorinstallierte Schutzinstallationen wie Türspione oder -ketten.

Brief
• Kommt Ihnen ein Brief anders vor, als die Briefe, die Sie sonst von der jeweiligen Institution bekommen, halten Sie Rücksprache mit dieser Institution und fragen Sie nach, ob der Brief echt ist.
• Erhalten Sie einen Brief von einer Versicherung, auf dem Ihre Versicherungsnummer fehlt, ist er eine Fälschung.


Gewonnen!

Das Telefon klingelt und eine freudige Stimme verkündet: „Herzlichen Glückwunsch, Sie haben den Jackpot geknackt! Sie haben soeben eine Million Euro gewonnen!“ Der angebliche Notar oder die angebliche Notarin am Telefon informiert darüber, dass nur noch eine vermeintlich geringe Verwaltungsgebühr zu zahlen sei, um den Gewinn zu erhalten. Das Opfer zahlt die Gebühr, die gegenüber der Gewinnsumme wie Luft wirkt. Der Gewinn allerdings bleibt aus. Dies ist eine besonders ausgeklügelte Betrugsmasche. Denn wer würde einen Gewinn wie eine große Geldsumme, eine Reise oder ein neues Auto gerne ablehnen?

So schützen Sie sich in diesem Fall:

• Bedenken Sie: Um bei einem Gewinnspiel zu gewinnen, müssen Sie daran teilgenommen haben.
• Das einzige, wofür Sie bei einem Gewinnspiel eventuell bezahlen müssen, ist die Teilnahme. Um den Gewinn zu erhalten, müssen Sie nichts zahlen.


Josefine Hofmann, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Schutz- und Präventionsmaßnahmen gegen Trickbetrug
• Geben Sie niemals Informationen über finanzielle Verhältnisse sowie Passwörter oder Kontodaten am Telefon preis und treffen Sie keine Vereinbarungen.
• Wenn von Ihnen Geld oder andere wertvolle Besitztümer gefordert werden, besprechen Sie dies mit Personen Ihres Vertrauens, bevor Sie darauf eingehen.
• Übergeben Sie Geld oder Wertvolles niemals an fremde Personen.
• Bewahren Sie Ruhe und versuchen Sie, sich nicht unter Druck setzen zu lassen.
• Lagern Sie Geld und wertvollen Besitz grundsätzlich nicht zu Hause.
• Stellen Sie beharrlich Fragen, das schreckt ab.
• Kontaktieren Sie im Zweifelsfall die Polizei.

Weitere Informationen zum Thema bietet die Broschüre „Vorsicht Trickbetrug“ der Deutschen Rentenversicherung, kostenlos zu beziehen unter www.deutsche-rentenversicherung.de.

Blätterfunktion

Inhalt des Dossiers

  1. Das Rentenmobil tourt durch Hessen
  2. Endlich rauchfrei
  3. Vom Antrag bis zur Reha
  4. „In jeder Hinsicht solide aufgestellt“
  5. Das Prinzip der Selbstverwaltung
  6. Gemeinsam für Gesundheit und Prävention
  7. Wichtiges Thema, wertvolle Kontakte
  8. Perfide Maschen beim Trickbetrug