ES GILT DAS GESPROCHENE WORT!
Sehr geehrter Herr Vorsitzender,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
Benchmarking
Seit dem 01.10.2005 ist die Deutsche Rentenversicherung nach § 69 Abs. 5 SGB IV zur Durchführung des sog. Benchmarking in geeigneten Bereichen gesetzlich verpflichtet. Ziel des Benchmarking ist es, durch den Wettbewerb und den Erfahrungsaustausch zwischen den Rentenversicherungsträgern die Ergebnisse der gesamten Rentenversicherung zu verbessern. Stichwort: Lernen vom Besten.
Bei diesem Lernprozess werden wir eng begleitet. Sowohl der Bundesrechnungshof als auch der Rechnungsprüfungsausschuss des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages haben die für die Organisation des Benchmarking verantwortliche DRV Bund bereits mehrfach aufgefordert, das Benchmarking in der Rentenversicherung weiter zu intensivieren.
Von der Rentenversicherung wurden für das Benchmarking folgende vier Handlungsfelder definiert:
- Wirtschaftlichkeit
- Kundenorientierung
- Qualität
- Mitarbeiterorientierung
Anknüpfend an meinen Bericht anlässlich der letzten Vertreterversammlung im Dezember 2011 möchte ich Sie heute hierzu auf den neuesten Stand bringen und mich dabei auf die Bereiche Kundenorientierung und Wirtschaftlichkeit konzentrieren.
Eine entscheidende Messzahl für die Kundenorientierung ist die Dauer der Bearbeitung eines Rentenantrags von der Antragstellung bis zur Bescheiderteilung, die sog. Laufzeit. Hier hat die DRV Rheinland kräftig aufgeholt.
Brauchten wir für die Bearbeitung eines inländischen Rentenantrages 2010 noch 93 Tage, konnte die durchschnittliche Laufzeit über 85 Tage in 2011 auf zuletzt 51 Tage im ersten Quartal 2012 deutlich reduziert werden. Hier sind wir den Besten dicht auf den Fersen. Der Durchschnitt in der gesamten Rentenversicherung liegt aktuell bei 64 Tagen.
Für die Bearbeitung eines Rentenantrages mit Auslandsbezug benötigte die DRV Rheinland im ersten Quartal 2012 durchschnittlich 188 Tage. Wir haben zwar den Bundesdurchschnitt von 168 Tagen noch nicht ganz erreicht, im Vergleich zum Jahr 2010 bedeutet dies jedoch immerhin eine Laufzeiteinsparung von 165 Tagen. Perspektivisch wird für 2012 eine Laufzeit von 180 Tagen und für 2013 von 160 Tagen angestrebt.
Erreicht worden ist diese sehr erfreuliche Entwicklung zum Einen durch eine intensive Kommunikation und die unmittelbare Einbindung der Beschäftigten unterschiedlicher Hierarchieebenen aus der beteiligten Sachbearbeitung. Durch Schnittstellen in der Bearbeitungskette verursachte Verzögerungen konnten bereits teilweise aufgelöst werden. Gerade hier besteht allerdings noch weiterer Handlungsbedarf, dem wir uns in den nächsten Wochen intensiv widmen werden. Zum Anderen fanden 5 Benchmarking-Prozesse der DRV Rheinland mit anderen RV-Trägern mit dem Ziel statt, von diesen zu lernen.
Auch im Bereich „Wirtschaftlichkeit“ kann die DRV Rheinland seit 2008 eine sehr erfolgreiche Entwicklung vorweisen. Hier werden die sog. Produktstückkosten für die Bearbeitung von Renten- und Reha-Anträgen, der Auskunft und Beratung sowie der Betriebsprüfungen mit einander verglichen. Die DRV Rheinland hat sich im Ranking von einem eher unterdurchschnittlichen Platz auf einen Platz deutlich oberhalb des Durchschnitts verbessert. Hier haben sich die Reorganisationsmaßnahmen der letzten Jahre ausgezahlt. Lediglich bei den Produktkosten im Bereich Betriebsprüfdienst hat sich die DRV Rheinland trotz Kostenreduzierung um einen Platz verschlechtert. Vor diesem Hintergrund befindet sich die DRV Rheinland inzwischen in einem weiteren Benchmarking-Prozess mit drei Rentenversicherungsträgern, der dazu führen soll, dass die ansonsten sehr erfreuliche Entwicklung auch auf den Bereich Betriebsprüfdienst übertragen werden kann.
Sie sehen, meine sehr geehrten Damen und Herren, noch sind wir im Benchmarking nicht in allen Bereichen am Ziel. Aber ich denke, Sie konnten erkennen: Wir sind auf einem guten Weg und werden das Ziel nicht aus den Augen verlieren.
Gemeinsames Programmsystem
Fast am Ziel sind wir auch bei einem anderen zentralen Projekt, das nicht nur uns, sondern alle 16 Rentenversicherungsträger bewegt, nämlich die Realisierung eines gemeinsamen einheitlichen Programmsystems für unsere Kernanwendungen Versicherung, Rente und Rehabilitation auf der Basis des bei uns eingesetzten Systems, des GRVS AKIT.
Die Arbeiten zur Sicherstellung der technischen Ablauffähigkeit bei der DRV Bund, zur Ergänzung um die dort erforderlichen zusätzlichen Funktionen und zur Umwandlung von rund 67 Mio. Versichertenkonten der DRV Bund in das Dateiformat des gemeinsamen Kernsystems liegen aktuell im Plan. Ziel ist es, die Arbeiten bis spätestens Ende 2012 abzuschließen, um ab 2013 mit der Einführung des gemeinsamen Programmsystems bei der DRV Bund zu starten.
Gleiches gilt für die Arbeiten zur Erstellung der neuen einheitlichen Benutzeroberfläche, die schrittweise ab Januar 2013 bei allen Rentenversicherungsträgern zum Einsatz kommen und erheblich zur Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit des Kernsystems beitragen wird. Für die DRV Rheinland – wie auch für alle anderen Rentenversicherungsträger – bedeutet dies, dass wir spätestens zum Jahreswechsel 2012/2013 mit intensiven Schulungen unserer Sachbearbeitung hierzu beginnen werden.
Stabilität der IT-Kernanwendungen
Meine Damen und Herren,
die weitere Technisierung der täglichen Arbeit, die Digitalisierung der Akten, die stetig voranschreitende digitale Bearbeitung der Vorgänge erhöhen in zunehmendem Maße unsere Abhängigkeit von einer funktions- und leistungsfähigen IT-Technik, der eingesetzten Hard- und Software. Dies gilt nicht nur uneingeschränkt für die beiden großen Leistungsabteilungen Versicherung, Rente und Rehabilitation, die ohne IT-Technik nicht mehr handlungsfähig sind, sondern mittlerweile auch für die meisten übrigen Bereiche unseres Hauses einschließlich der sechs Reha-Kliniken.
Wie stark diese Abhängigkeit ist, haben wir schmerzlich feststellen müssen, als im März des letzten Jahres die Verfügbarkeit der meisten Anwendungen wegen eines mehrtägigen technischen Defekts und Ausfalls des zentralen Anmeldeservers erheblich eingeschränkt war, im Mai 2011 kam es wegen eines mehrtägigen Ausfalls des Großrechners am Standort Münster der NOW IT GmbH zu Ausfällen unserer Kernanwendungen. Auch in den letzten Monaten waren einzelne Anwendungen in ihrer Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit vorübergehend eingeschränkt, dies allerdings in geringerem Ausmaß und aufgrund vielfältiger, unterschiedlicher Ursachen.
Die unerfreulichen Störungen machen deutlich, dass hier Handlungsbedarf besteht. Ein Teil der IT-Unzulänglichkeiten war auf eine Überlastung der bestehenden Technik zurückzuführen. Betroffen waren sowohl der Großrechner (HOST) als auch die Softwareverteilung (CITRIX-Server). Beide wurden zeitweise mit Volllast (100%) betrieben, was erstens die Störungsanfälligkeit erhöht und zweitens zu Verzögerungen beim Antwortzeitverhalten, aber auch zu temporären Ausfällen führt. IT-seitig hat die NOW IT GmbH daher die Großrechnerleistung verstärkt und eine zweite CITRIX-Server-Farm am Standort Münster aufgebaut und damit im Ergebnis die Kapazitäten verdoppelt. Hierdurch wurde bereits eine spürbare Verbesserung der Performance erreicht.
Wesentlich schwieriger ist die Herstellung der Ausfallsicherheit durch doppelte Datenhaltungen insbesondere für die Kernanwendungen Versicherung, Rente und Rehabilitation einschließlich der Archive möglichst an einem anderen Standort, um bei Ausfällen auf diese zugreifen zu können. Mit Blick auf den hierfür erforderlichen finanziellen Aufwand ist dies eine Herausforderung, die kein Rentenversicherungsträger allein lösen kann, sondern nur im Verbund der gesamten Rentenversicherung zu wirtschaftlich vertretbaren Konditionen angegangen werden kann.
Dies hat nach mehrjährigen Diskussionen nun auch der Bundesrechnungshof realisiert und in einer seiner letzten Prüfbemerkungen konstatiert, dass in der Rentenversicherung aus diesem Grund zwei Rechenzentren notwendig und damit aus seiner Sicht akzeptabel seien. Wir sind nun aufgerufen, eine entsprechende zukunftssichere Lösung zu finden und insbesondere auch zeitnah umzusetzen.
Investitionen Klinikkette
Meine Damen und Herren,
Herr Meder hat bereits über die grundsätzlich erfreulichen Betriebsergebnisse unserer Klinikkette und die geplante und vom Vorstand beschlossene umfassende Modernisierung des Gebäudebestands der Eifelklinik in Manderscheid berichtet.
Der Vorstand hat in seiner Sitzung am 23. Mai auch der Erweiterung des Speisesaals in der Klinik Niederrhein zugestimmt.
Die infolge der baulichen Erweiterung der Klinik erhöhte Anzahl von bis zu 210 Patienten führt regelmäßig zu beengten Platzverhältnissen in den Essenszeiten, die den Ablauf in erheblicher Weise stören. Das Raumproblem wird durch die Indikation Stoffwechselerkrankungen mit einer naturgemäß hohen Anzahl adipöser Patienten und durch die deutlich gestiegene Anzahl von AHB-Patienten mit Rollatoren oder Rollstühlen in der Onkologie verstärkt. Selbst im - durch die Therapiesteuerung ermöglichten - Zweischichtverfahren gibt es Engpässe. Die Patientenzufriedenheit leidet entsprechend.
Die Umsetzung der Maßnahme ist für das Haushaltsjahr 2013 geplant und wird die Angebote der Klinik und damit auch die Patientenzufriedenheit weiter verbessern.
In der Klinik Roderbirken, der bundesweit größten kardiologischen Rehaklinik, bauen wir derzeit einen neuen Physiotherapiebereich und Räume für die ambulante Rehabilitation. Wir gehen davon aus, dass noch vor dem Winter 2012 die neue Physiotherapie die Arbeit aufnehmen kann, damit unsere Patienten nicht mehr das Haupthaus verlassen müssen, um im viele Jahrzehnte alten, deutlich zu kleinen Badehaus die wichtige Physiotherapie zu erhalten.
In der Aggertalklinik, der größten rein orthopädischen Rehaklinik in Deutschland, werden wir in den nächsten Monaten zusätzliche Einzelzimmer schaffen, damit wir im nächsten Jahr keinem Patienten mehr ein unbeliebtes Doppelzimmer anbieten müssen.
Projekte „Plan Gesundheit“ und „WeB-Reha“
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
neben dem wirtschaftlichen Betrieb der Kliniken der Deutschen Rentenversicherung Rheinland steht die Sicherung und der Ausbau der hohen Qualität der medizinischen Versorgung in den Kliniken im Vordergrund. Hier gewinnt das Thema Prävention zunehmend an Bedeutung. Mit ihren Projekten „Plan Gesundheit“ und „WeB-Reha“ ist die Deutsche Rentenversicherung Rheinland bereits seit einiger Zeit erfolgreich auf dem Präventions-Sektor aktiv.
Das Präventionsprojekt „Plan Gesundheit“, das derzeit in einem Pilotprojekt zusammen mit der pronova BKK durchgeführt wird, findet bundesweit Beachtung und hat auch das Interesse des Bundesministers für Gesundheit geweckt. Herr Minister Bahr hat die Deutsche Rentenversicherung Rheinland eingeladen, ihre Projekte und ihre Überlegungen für eine Optimierung der Kooperation der Sozialversicherungszweige in Fragen der Prävention vorzustellen. Ferner wurde „Plan Gesundheit“ jüngst in Berlin mit dem bundesweiten Branchenpreis der Krankenkassen, dem dfg-Award, ausgezeichnet.
Die arbeitsplatzbezogene Rehabilitation in Zusammenarbeit mit Werks- und Betriebsärzten, kurz WeB-Reha, die bereits seit 2008 mit über 700 Maßnahmen durchgeführt worden ist, hat bei den beteiligten Unternehmen durchweg positive Resonanz hervorgerufen. Angesichts einer verlängerten Lebensarbeitszeit, der demografischen Entwicklung und der Zunahme chronischer Erkrankungen gewinnt gerade die arbeitsplatzorientierte „WeB-Reha“ zunehmend an Bedeutung. Web-Reha funktioniert bereits hervorragend mit Großbetrieben, die eigene Werksärzte beschäftigen.
Aufgrund der positiven Erfahrungen möchte die Deutsche Rentenversicherung Rheinland nun auch entsprechende Angebote zur arbeitsplatzbezogenen Rehabilitation für kleine und mittelgroße Unternehmen etablieren, die nicht über eigene Werks- und Betriebsärzte verfügen. Vorstellbar ist hier, in Kooperation mit den qualifizierten ambulanten Reha-Zentren im Rheinland auch mittelständischen Arbeitgebern betriebsnah zu ermöglichen, frühzeitig gesundheitsbelastende Faktoren bei ihren Beschäftigten zu identifizieren und die berufsorientierte Web-Reha damit auch für Klein- und mittelständische Unternehmen zu öffnen.
Ausbau ambulanter Reha
Die Grundlage für eine solche Kooperation wurde mit dem Ausbau der ambulanten Rehabilitation in den letzten zehn Jahren im Rheinland geschaffen. Mit einem Anteil der ganztägig ambulanten Rehabilitation in der medizinischen Reha von über 25 Prozent ist die Deutsche Rentenversicherung Rheinland bundesweit Vorreiter in der Umsetzung der ambulanten Rehabilitation. Ein wichtiges Kennzeichen der ambulanten Reha sind Patienten mit hoher Reha-Motivation und einer meist großen Zufriedenheit mit der Reha-Leistung. Die Rückmeldungen unserer Kunden zeigen eindeutig: Die ganztägig ambulante Rehabilitation ist eine medizinisch erfolgreiche, hoch effiziente und beliebte Versorgungsform und aus diesem Grunde eines der Zukunftsthemen der Rehabilitation in der Deutschen Rentenversicherung.
Firmenservice
Ein weiteres Zukunftsthema betrifft den Ausbau unserer Serviceleistungen im Bereich Auskunft und Beratung. In Kürze, ab dem 02. Juli 2012 startet die Deutsche Rentenversicherung Rheinland - wie auch die meisten anderen Rentenversicherungsträger - mit einem Service speziell für Unternehmen und deren Beschäftigte, dem „Firmenservice“. Dabei handelt es sich um einen Service mit unterschiedlichen Leistungs- und Beratungsangeboten, der sich sowohl an Großunternehmen als auch an kleine und mittlere Betriebe richtet.
Die Deutsche Rentenversicherung will mit dem Firmenservice Unternehmen dabei unterstützen, sich den Herausforderungen zu stellen, die der demographische Wandel, das Ausscheiden von Beschäftigten aus dem Arbeitsprozess aus gesundheitlichen Gründen, ein zunehmender Fachkräftemangel und die Anhebung der Altersgrenzen für den Rentenbezug mit sich bringen, um betriebsnahe Lösungen für die sich hieraus ergebenden Problemstellungen zu entwickeln. Dies gilt sowohl in Bezug auf den Erhalt der Erwerbsfähigkeit - von der Prävention über die medizinische Rehabilitation oder Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben bis zur Wiedereingliederung in den Betrieb – als auch für Fragen zur Altersvorsorge, Demographieberatung sowie das Aufzeigen von Wegen in die Rente.
Das Angebot umfasst daher drei wesentliche Themenblöcke:
Unter dem Thema „Rente und Altersvorsorge“ bieten wir insbesondere an, Betriebssprechtage im Unternehmen durchzuführen und dabei sowohl die Fragen der Beschäftigten als auch der Arbeitgeber zu diesem Themenkomplex zu beantworten.
Unser Angebot rund um das Thema „Gesunde Mitarbeiter“ umfasst die Unterstützung insbesondere bei der Durchführung des Betrieblichen Eingliederungsmanagements. Ergänzend bietet der Firmenservice Unterstützung beim Aufbau regionaler Gesundheitsnetzwerke, um die Unternehmen mit den Gesundheitsdienstleistern in der Region zusammenzubringen.
Rund um das Thema „Beiträge und Meldungen zur Sozialversicherung“ stehen wir als Ansprechpartner für Fragen der Arbeitgeber im Einzelfall zur Verfügung und bieten Vortragsveranstaltungen an, um Unternehmen über diese Themengebiete gezielt zu informieren.
Das Angebot richtet sich ist dabei nicht nur an den Arbeitgeber selbst und die dort Beschäftigten, sondern auch anandere im oder für das Unternehmen tätige Personen, wie z. B. Betriebsrat, Betriebsarzt oder Steuerberater.
Weitere Informationen finden Sie auch ab Juli 2012 auf unserer Internetseite.
Budgetierte Ausgaben
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
Abschließend möchte ich – wie in jeder Vertreterversammlung - kurz auf unsere beiden budgetierten Kontenklassen, die Ausgaben für Rehabilitation (KKL 4) und die Verwaltungs- und Verfahrenskosten (KKL 7) eingehen.
Während wir noch im Jahr 2010 unser Reha-Budget in Höhe von rund 321,6 Euro vollständig ausgeschöpft haben, haben wir 2011 unseren Ausgaberahmen von rund 329 Mio. Euro mit tatsächlichen Reha-Ausgaben von ca. 307 Mio. Euro um nahezu 22 Mio. Euro deutlich unterschritten.
Ein Grund hierfür war ein Rückgang bei den Anträgen auf Teilhabe am Arbeitsleben, also den früheren Berufsförderungsmaßnahmen. In 2011 waren die Antragszahlen bei den Regionalträgern, so auch bei uns, spürbar rückläufig. Ein weiterer wesentlicher Grund ist, dass hier noch das Jahr 2010 nachgewirkt hat, in dem wir mit Blick auf den hohen Ausschöpfungsgrad des Budgets gegensteuern mussten.
Was unser Reha-Budget für das Jahr 2012 angeht, dürften wir mit einem endgültigen Volumen von rund 335 Mio. Euro auskömmlich aufgestellt sein, wobei letzte Hochrechnungen zeigen, dass wir wieder zu einer Voll-ausschöpfung kommen werden. Für das Jahr 2013 wird das voraussichtliche Budget ca. 343 Mio. Euro betragen.
Verwaltungs- und Verfahrenskosten
Ich hatte bereits in der letzten Vertreterversammlung berichtet, dass der Bundesvorstand zur Fortsetzung des eingeschlagenen Sparkurses bei den Verwaltungs- und Verfahrenskosten beschlossen hat, auch über das Jahr 2010 hinaus Ausgaberahmen für die Rentenversicherung insgesamt und für jeden einzelnen Träger zu ermitteln.
Unser Budget für die Verwaltungs- und Verfahrenskosten im Jahr 2011 in Höhe 229,7 Mio. Euro haben wir mit tatsächlichen Ausgaben von rund 224 Mio. Euro um gut 5,7 Mio. Euro unterschritten.
Auch den für 2012 zur Verfügung stehenden Ausgaberahmen in Höhe von rund 235,7 Mio. Euro, den wir im Haushaltsplan selbst auf 229,3 Mio. Euro begrenzt haben, werden wir nach der letzten Vorausberechnung voraussichtlich mit ca. 227 Mio. Euro am Jahresende nicht ganz ausschöpfen. In diesen Betrag sind die diesjährigen Tariferhöhungen von 3,5 Prozent ab März 2012 bereits eingepreist.
Um ein Auseinanderdriften der tatsächlichen Rechnungsergebnisse und der fortgeschriebenen Ausgaberahmen zu vermeiden, hat das Erweiterte Direktorium das Modell und insbesondere die Gewichtung der gesetzlich vorgegebenen Faktoren zur Ermittlung des Ausgaberahmens unter Berücksichtigung der Rechnungsergebnisse und der Wirtschaftlichkeit der RV-Träger sowie einer Empfehlung des BMAS hierzu überprüft und entsprechend angepasst.
Nach dieser modifizierten Anpassung wird der voraussichtliche Ausgaberahmen der DRV Rheinland für das Jahr 2013 ca. 249,8 Mio. Euro betragen und damit sicherlich auskömmlich sein. Nicht nur nach meiner Einschätzung wird die Diskussion der Frage, wie der Ausgaberahmen zukünftig fortzuschreiben sein wird, voraussichtlich noch nicht abgeschlossen sein.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!