Deutsche Rentenversicherung

Vertreterversammlung, Bericht der Geschäftsführung


Datum: 02.06.2023 Rede von: Holger Baumann Anlass: Vertreterversammlung

ES GILT DAS GESPROCHENE WORT

Sehr geehrter Herr Vorsitzender,

geschätzte Mitglieder der Vertreterversammlung und des Vorstands,

meine sehr geehrten Damen und Herren,

meinen Bericht im Rahmen der Vertreterversammlung am 15. Dezember 2022 habe ich damit beendet, dass wir nach dem schwierigen Jahr 2022 zuversichtlich in die Zukunft blicken.

Heute, ein knappes halbes Jahr später kann ich Ihnen erfreulicherweise bestätigen, dass sich die positiven Erwartungen an das Jahr 2023 für unsere DRV Rheinland bestätigen. Karen Perk, Dirk Mentzner und ich haben gemeinsam mit den Führungskräften und Fachleuten aus den Abteilungen und Referaten und getragen von unseren Mitarbeitenden einiges auf den Weg gebracht, über das ich Ihnen berichten werde.

Die Situation innerhalb der Deutschen Rentenversicherung Rheinland hat sich nach den krisenreichen Jahren mit Coronapandemie, IT-Großstörung und den Folgen des Krieges in der Ukraine etwas stabilisiert.

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, es ist nicht die Zeit, um sich auszuruhen - ganz im Gegenteil. Wir erleben in vielen Bereichen des Hauses eine Aufbruchstimmung und die Arbeitsleistung aber auch die Arbeitsbelastung ist hoch.

Wir gehen konzentriert die Umstrukturierungsprozesse unseres Hauses an. Und diese sind herausfordernd und nahezu beispiellos für unser Haus. Darauf werde ich im Laufe meines Berichtes noch genauer eingehen.

Ein Thema, was uns leider weiterhin massiv beschäftigt und sicherlich auch in den nächsten Jahren noch beschäftigen wird, ist die schwierige Personalsituation der Deutschen Rentenversicherung Rheinland.

 

Personal

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

wie in meinen letzten Berichten ausgeführt fehlen der Deutschen Rentenversicherung Rheinland über einhundert Mitarbeitende in den Sachbearbeitungsbereichen und viele Weitere in den Querschnittsbereichen. Diese Situation hat sich leider auch seit meinem letzten Bericht im Dezember nicht grundlegend verändert.

Wie sagt man so schön: “Qualifiziertes Personal wächst nicht auf Bäumen.“ Und dies gilt ganz besonders nicht für Sozialversicherungsfachangestellte mit Fachrichtung Rentenversicherungsrecht und Bachelor of Laws.

Um diesen Umstand aber nicht zu einem Dauerthema meines jährlichen Berichtes werden zu lassen, wurden vielfältige Maßnahmen ergriffen. Gemeinsam mit dem Vorstand der DRV Rheinland wurden die Ausbildungskapazitäten auf das in den Abteilungen maximal Leistbare hochgeschraubt.

Daneben führt die wichtige Umstrukturierung der Abteilung Verwaltung hin zur neuen Abteilung Personal & Recht zu einer Erhöhung der Effizienz.

Die Abteilung hat sich komplett neu aufgestellt, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen in unserem Hause noch serviceorientierter als bisher begegnen zu können. Hierfür haben wir in einem ersten Schritt die Zuständigkeiten neu geordnet, einen übergreifenden Personalservice eingerichtet und die Grundsatzthemen neu strukturiert. 

Eine solche große Veränderung läuft nicht immer problemlos ab. Es knirscht und knarzt im sprichwörtlichen Getriebe und auch zum aktuellen Zeitpunkt laufen die Prozesse noch nicht ganz rund. Das ist aber völlig normal, denn die Aufgaben der Personaler haben sich verändert und wurden breiter aufgestellt. Und das wiederum bedingt, dass vieles neu gelernt und anders als bisher umgesetzt werden muss  - und so etwas benötigt Zeit. Bei all diesen Herausforderungen lässt sich jedoch mehr als erfreulich feststellen, dass die positive Veränderung spürbar ist, alle hochengagiert an einem Strang ziehen und gemeinsam den Weg der Optimierung voller Tatendrang angehen.

Seit dem 1.5. verstärkt zudem Frau Stephanie Nowak als stellvertretende Abteilungsleiterin & Personal Managerin die Abteilung "Personal und Recht" . Sie bringt umfassende Erfahrung im HR-Wesen sowohl in konzeptioneller, administrativer als auch in leitender Funktion mit. Sie wird sich zunächst mit ihren Dezernaten den Themenfeldern "Personalgewinnung, Personalentwicklung und Employer Branding" widmen. Speziell für unser aller Sorgenkind, die "Personalgewinnung", haben wir den Bereich zusätzlich ab dem 1.6. mit einer Talent Acquisition Managerin verstärkt, die unser Recruiting weiter entwickeln wird.

Doch welche Themen werden nun konkret in der neuen Personalabteilung angegangen?

In der 2. Jahreshälfte wird der Fokus unter anderem darauf liegen, die DRV Rheinland als eine attraktive Arbeitgeberin auf dem Markt und auch hausintern zu positionieren, um so auch den bereits Mitarbeitenden einen stärkeren Identifikationspunkt als bisher bieten zu können. Hierfür werden wir eine Arbeitgebermarke entwickeln. Digitalisierungsprojekte, wie die Einführung der digitalen Personalakte, aber auch die Ausgestaltung eines modernen Führungsleitbildes für die DRV Rheinland werden angestoßen werden. Neben modernen Personalentwicklungskonzepten werden Konzepte zur Findung und Bindung von Mitarbeitenden Einzug halten und uns als attraktive Arbeitgeberin im Wettbewerb um gutes Personal stärken.

„Mit Sicherheit - die beste Wahl“ so lautet unser neuer Slogan, mit dem wir selbstbewusst auf Ausbildungsmessen, bei Schulbesuchen, im Internet und auf Social-Media-Kanälen aber auch ganz klassisch in Zeitungsanzeigen oder in Straßenbahnen Nachwuchskräfte auf die DRV Rheinland aufmerksam machen.

Mit Radiospots im Lokalradio und demnächst auch auf einer Straßenbahnlinie in Köln werben wir besonders in unserem südlichen Zuständigkeitsbereich, um an unserem Ausbildungsstandort im Service-Zentrum Köln alle Ausbildungsplätze besetzen zu können.

Deshalb produzieren wir aktuell auch einen kurzen Imagefilm für die Nachwuchskräftegewinnung, den wir auf unserer Homepage und im Internet auf Social-Media-Plattformen nutzen werden. Diesen Film werde ich Ihnen dann in unserer Dezembersitzung vorstellen.

Unsere Bachelors of Laws Rentenversicherung bilden wir bisher im Dualen Studium an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung in Duisburg aus. Wir planen allerdings als einer der ersten Regionalträger künftig ein zusätzliches Studienangebot aufzunehmen und das duale Studium zum Bachelor of Laws mit dem Schwerpunkt Betriebsprüfdienst in Berlin zu ergänzen.

Wir hoffen damit, ganz neue Bewerbergruppen für die DRV Rheinland zu erschließen, für die ein Duales Studium in Berlin „attraktiver“ ist als „nur“ ein Duales Studium in Duisburg – bitte verstehen Sie mich nicht falsch: nichts gegen Duisburg. Ich habe dort selbst einige Jahre gewohnt.

Duisburg, die Stadt zwischen Niederrhein und Ruhrgebiet, die scheinbare Gegensätze zu einem aufregenden großstädtischen Gemisch vereint – so steht es auf der Homepage der Stadt Duisburg --Duisburg zieht vielleicht doch andere Nachwuchskräfte an als unsere Hauptstadt Berlin. Deshalb werden wir es einfach ausprobieren, ob sich das Studienangebot an der Hochschule des Bundes auch für die DRV Rheinland bewährt.

Meine Damen und Herren,

die DRV Rheinland hat als attraktiver Arbeitgeber einiges zu bieten. Aus der Beschäftigtenbefragung wissen wir, dass neben einem guten Betriebsklima flexible Arbeitszeitmodelle und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für unsere Mitarbeitenden sehr wichtig sind.

Wir zeichnen uns als Arbeitgeber durch gut ausgestattete Arbeitsplätze aus und seit Beginn des Jahres mit der Möglichkeit, dass 2 Tage in der Woche mobil von zuhause ausgearbeitet werden kann. Diese Flexibilität wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr geschätzt und berücksichtigt die dienstlichen Belange und Anforderungen. Die Erfahrungen seit Jahresbeginn mit 2 Tagen mobiler Arbeit in der Woche sind auch aus Sicht der Geschäftsführung positiv zu bewerten. Wir werden unter Beteiligung der Interessenvertretungen die Rückmeldungen und Hinweise der Beschäftigten und der Führungskräfte ergebnisoffen auswerten.

Ergänzend ermöglichen wir Beschäftigten mit besonderen sozialen Anforderungen insbesondere wegen der Erziehung von Kindern oder der Pflege von Angehörigen auch regelhafte alternierende Telearbeit.

Bei unseren Mitarbeitenden punkten wir aktuell mit dem Angebot des Deutschlandtickets, dass entsprechend dem Beschluss unserer Tarifkommission vom Arbeitgeber steuerfrei mit rund 12 Euro bezuschusst wird. Mit dieser Arbeitnehmerleistung sind wir durchaus weiter und großzügiger als so manche Kommune oder Behörde in unserem Umfeld. Über 700 mal haben unsere Beschäftigten das Deutschlandticket zu diesen Konditionen schon bestellt.

Dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Arbeitgeber auch zu schätzen wissen und mit uns gemeinsam die notwendigen Veränderungen angehen, das haben wir als Geschäftsführung sehr positiv Mitte Mai in der Personalversammlung erlebt.

 

Zusammenlegung der Abteilungen Versicherung Rente Rehabilitation (VRR) zentral und VRR dezentral

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich habe eingangs die vielfältigen Veränderungen und Umstrukturierungsprozesse unseres Hauses erwähnt. Der größte laufende Umstrukturierungsprozess ist sicherlich die Umstrukturierung in der Abteilung Versicherung, Rente und Rehabilitation.

Nach dem Vorstandsbeschluss im November 2022, die beiden Abteilungen VRR -zentral- und VRR -dezentral- zu einer gemeinsamen Abteilung Versicherung, Rente und Rehabilitation unter einer Abteilungsleitung zusammenzuführen, standen die folgenden Monate im Zeichen personeller Entscheidungen.

Zunächst galt es, die Stelle der Abteilungsleitung, aber auch vakante Fachbereichsleitungsstellen der fünf Fachbereiche mit geeignetem Personal zu besetzen.

Es freut mich, mitteilen zu können, dass die Stellenbesetzungsverfahren nahezu abgeschlossen sind und es gelungen ist, diese neue Führungsebene der Abteilung mit engagierten und kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besetzen zu können.

So entsteht ein starkes Leitungsteam mit klaren Strukturen und Zuständigkeiten, die im Rahmen einer Umstrukturierung dieser Größenordnung - immerhin betrifft sie rund 2.400 Beschäftigte unseres Hauses - unerlässlich sind.

Aber auch fachlich gilt es nun, die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft der Deutschen Rentenversicherung Rheinland zu stellen.

Gemeinsam haben Geschäftsführung und Interessenvertretungen eine Prozessvereinbarung verabschiedet, auf deren Basis in verschiedenen Arbeitsgruppen inhaltliche Themenstellungen, wichtige Handlungsfelder, bearbeitet werden.

Gemeinsam mit Beschäftigten aus der Praxis und verschiedenen Leitungsebenen, aber auch unter Einbeziehung von Geschäftsführung und Interessenvertretung, werden noch im zweiten Quartal dieses Jahres erforderliche Arbeitsgruppen ihre Tätigkeit aufnehmen. Ziel wird es sein, unterschiedlichste Perspektiven unserer Beschäftigten und Kunden zu beleuchten und dabei auch Gewohntes kritisch zu hinterfragen.

Zu einer modernen Arbeitswelt gehört es, dass unsere Kundinnen und Kunden nicht erst Wege langer telefonischer Weiterleitungen und Warteschleifen gehen müssen, um den richtigen Ansprechpartner zu erreichen.

Unsere Versicherten und Rentner müssen die richtige Auskunft einfach und schnell erhalten, wenn sie uns anrufen.

Ein zeitgemäßer Austausch muss auf direktem Wege durch eine zielgesteuerte, sogenannte „kundenzentrierte Kanalsteuerung“ hergestellt werden.

Außerdem ist es wichtig, Arbeitsmengen flexibel dorthin zu steuern, wo unser qualifiziertes Personal arbeitet. Individuelle und regionale Zuständigkeiten werden einer Vorgangsbearbeitung in Teamstrukturen -zukünftig auch standortunabhängig- weichen.

Die Sachbearbeitung wird künftig bedarfsgerecht agiler, teamorientierter und in der Folge effektiver sein, als wir es bisher kennen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

Sie sehen, vor welch zentralen Themenstellungen die Deutsche Rentenversicherung Rheinland zur Zeit steht. Wir sind dankbar und beeindruckt, mit welchem Engagement die Beschäftigten unseres Hauses diese Veränderungen mittragen, mitgestalten und voranbringen! Dies lässt uns in der Geschäftsführung zuversichtlich in die Zukunft blicken.

 

Flexibilisierung von Arbeitsmengen – Trägerübergreifendes Projekt FLAM+

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

damit aber nicht genug der Veränderungen in unserem Haus. Neben der grundlegenden Änderung der Struktur der Abteilung Versicherung, Rente und Rehabilitation werfen auch weitgehende Prozesse Veränderungen in unserem Arbeitsalltag ihre Schatten voraus. Die Rede ist von den trägerübergreifenden Projekten FLAM+  und rvEvolution, dem zukünftigen Programmsystem der Deutschen Rentenversicherung.

Hierzu möchte ich mich bereits an dieser Stelle bei Frau Dr. Borelli von der Deutschen Rentenversicherung Bund bedanken, die heute aus Berlin zu uns gekommen ist, um als verantwortliche Multiprojektleiterin rvEvolution und Leiterin unseres neuen gemeinsamen Rechenzentrums später noch einen Überblick zum aktuellen Projektstand zu geben.

Zunächst möchte ich Sie aber mit dem neuen Projekt FLAM+ vertraut machen.

Die Abkürzung FLAM steht für „flexible Arbeitsmengensteuerung.“

Ein wichtiger technischer, digitaler Fortschritt liegt in der Einrichtung von unterschiedlichen elektronischen Teampostkorbstrukturen, in denen zwischenzeitlich nahezu alle Bereiche der Service-Zentren arbeiten. In den kommenden Monaten erfolgt eine Evaluation und Harmonisierung der eingesetzten Modelle.

Mit diesen Teampostkörben ist es möglich, nicht mehr mit individuellen festen Zuständigkeiten, sondern mit Teamzuständigkeiten zu arbeiten. Anfallende Aufgaben können somit auf ganze Teams verteilt und an die individuelle Teamstärke angepasst werden.

Auf Bundesebene der Rentenversicherung wird zurzeit ebenfalls intensiv an einer Flexibilisierung von Arbeitsmengen im Projekt „FLAM+“ gearbeitet. Ziel ist es auch hier, ein trägerübergreifendes System zu entwickeln, Arbeitsmengen teambezogen zu verteilen sowie themenbezogen zu priorisieren. Dies wird ein wichtiges Instrument sein, bestmöglich den steigenden Arbeitsmengen entgegenzutreten und die anfallende Arbeit fair auf alle Schultern zu verteilen.

Hierzu zwei wesentliche Zahlen, die die Arbeitsmengensteigerung verdeutlichen:

Seit 2019 steigt die Zahl der Altersrentenanträge demografiebedingt jährlich deutlich an – in diesen 4 Jahren um insgesamt 14 %. Allein in 2022 wurden fast 55.000 Altersrenten beantragt (+ 3,1%). Und auch in diesem Jahr erwarten wir weitere Steigerungen bei den Altersrentenanträgen um rund 5 %.

Vor diesem Hintergrund gewinnt die flexible Arbeitsmengensteuerung FLAM weiter an Bedeutung. In der Deutschen Rentenversicherung Rheinland wird aufgrund der bereits implementierten Teampostkörbe unseres Hauses, dem „Mini-FLAM der DRV Rheinland“ wie es auf Bundesebene auch respektvoll genannt wird, voraussichtlich ein verhältnismäßig sanfter Übergang aus den jetzigen Strukturen in die Abläufe des FLAM+ möglich sein. Für die Zukunft wird eine standortunabhängige Flexibilisierung angestrebt, was insbesondere bei den dezentralen Strukturen unseres Hauses eine außerordentliche Revolution der Abläufe bedeutet.

Insgesamt wird FLAM+ aber nur ein Baustein im großen Gefüge der vollständig neuen Systemstruktur der Rentenversicherung sein. Diese neue Systemarchitektur unter dem Namen rvEvolution wird mit einem enormen Personal- und Zeitaufwand aller Rentenversicherungsträger erarbeitet und sukzessive in den Arbeitsalltag der Sachbearbeitung übergehen.

 

Persönliche Beratung / SZ Duisburg

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

bei allem technischen und digitalen Fortschritt, auch nach Abschluss des Projektes rvEvolution und mit Einführung unseres künftigen Programmsystems rvModern gilt:

Versicherte, Rentner oder Arbeitgeber, die eine höchst persönliche Beratung im direkten, freundlichen Kundenkontakt mit einer unserer engagierten Beraterinnen oder einem Berater vor Ort in einem unserer Service-Zentren oder bei einem Beratungssprechtag wünschen, werden diese persönliche Beratung auch künftig von Angesicht zu Angesicht im direkten Gespräch erhalten - das sage ich Ihnen auch im Namen von Karen Perk und Dirk Mentzner zu.

Die Regionalträger werden die persönliche Beratung nicht aufgeben. Denn eine gute, kompetente dezentrale und wohnortnahe Auskunft- und Beratung gehört zu den Kernkompetenzen und zur elementaren Zuständigkeit der Regionalträger auch im Unterschied zur zentralisierten DRV Bund in Berlin. Telefonische Beratung und Videoberatung ergänzen unsere Angebote - aber sie ersetzen zur Zeit noch nicht die persönliche Beratung, die unsere Versicherten sehr schätzen.

Deshalb bauen wir zurzeit auch im Service-Zentrum Duisburg um und modernisieren dort unseren A und B-Bereich.

Das Service-Zentrum Duisburg erfreut sich seit seinem Bestehen großen Kundenzuspruchs und ist einer der besucherstärksten Standorte der DRV Rheinland.

Um den Kundenservice zu verbessern, aber auch um dringend erforderliche weitere Büroflächen zu schaffen, war es notwendig geworden, zusätzliche Beraterräume zu schaffen und den Eingangs-, Empfangs- und Wartebereich umzugestalten. Das Service-Zentrum Duisburg verfügte bisher als einziges Service-Zentrum über keinen zentralen Empfangsbereich und Wartebereich im Erdgeschoss hinter der Eingangstür. Zudem bestand ein Umbauziel darin, alle Beratungsräume im Erdgeschoss zusammenhängend unterzubringen.

Zu diesem Zweck konnten nach jahrelangen Bemühungen nunmehr Büroflächen im unmittelbar angrenzenden Nachbargebäude angemietet werden.

Der Umbau der Mietfläche wurde zum 1. April wie geplant fertiggestellt. Dadurch wird der Haupteingang unseres Service-Zentrums kundenwirksam mit einem modernen Empfangsbereich an die Friedrich-Wilhelm-Straße verlagert, eine der zentralen Straßen in Duisburg am Hauptbahnhof.

Meine Damen Herren,

ich möchte die Bedeutung der Auskunfts- und Beratungsangebote der Regionalträger auch noch mit einem anderen Beispiel verdeutlichen.

Während der Coronapandemie haben alle Rentenversicherungsträger verstärkt auf telefonische Beratung und Videoberatung und sogar auf telefonische Antragsaufnahme umgestellt. Der Zuspruch und die Akzeptanz unserer Versicherten für eine telefonische Beratung von zuhause aus ist sehr hoch. Viele Antragsteller schätzen es sehr, dass Sie für die Beratung nicht zum Teil weite Wege ins Service-Zentrum zurücklegen müssen. Und unsere Beraterinnen und Beratern können ihrerseits flexibel aus dem Service-Zentrum oder aus dem Homeoffice heraus das die Beratung durchführen.

Wir sehen in der telefonischen Beratung und in der Videoberatung nur eine andere technische Form der persönlichen Beratungsleistung die bundesweit von den Regionalträgern für alle Versicherten – auch die der DRV Bund – erbracht wird. Vor diesem Hintergrund haben die Regionalträger ein gemeinsames Positionspapier zur Auskunft und Beratung in der Zuständigkeit der Regionalträger und in der Abgrenzung zum Beratungsumfang durch die DRV Bund abgestimmt. Es ist das erste Mal, dass es seit der Organisationsreform der Rentenversicherung gelungen ist, alle Regionalträger auf eine solche gemeinsame Positionierung zu vereinen und dies mit der Unterschrift aller Regionalträger Geschäftsführungen zu bestätigen.

Das Positionspapier ist auch ein politisches Signal der Regionalträger. Damit unterstreicht das Positionspapier die Bedeutung der Auskunft und Beratung für die föderale Struktur der Regionalträger. Wir sind auf einem guten Weg auch mit der DRV Bund, diese Verständigung einvernehmlich für die bundesweite Auskunft- und Beratung für die nächsten Jahre festzuschreiben.

 

Multiprojekt rvEvolution

Beim Ausblick auf die kommenden Jahre – sind wir direkt auch beim Multiprojekt rvEvolution. Ziel des Multiprojekts rvEvolution ist nicht lediglich die Arbeit der Rentenversicherung zu digitalisieren, sondern in weiten Teilen zu automatisieren. Mit dem wichtigen Schritt der Digitalisierung wurde die Basis zur automatisierten Bearbeitung von Vorgängen geschaffen, so dass Beschäftigte zukünftig keine vollständigen Vorgänge bearbeiten, sondern nur noch an entscheidenden Stellen eingreifen, während weite Teile systemseitig autonom verarbeitet werden. Dies schafft eine vollkommen neue Arbeitskultur, bringt mehr Selbstorganisation und Eigenverantwortung mit sich und wird in der Folge die Identifikation mit der eigenen Arbeit stärken.

Kunden der Deutschen Rentenversicherung werden den sukzessiven Übergang zu rvEvolution durch eine steigende Service-Qualität mit verbesserten, personalisierteren und digitaleren Angeboten erleben.

Im Rahmen der Projektarbeit finden in den kommenden Jahren Personalabrufe seitens der Projektsteuerung statt, mit denen übergeordnete Projektgruppen, agile Arbeitsgruppen und auch strategisch bedeutsame Positionen im Multiprojekt rvEvolution besetzt werden.

Hier gilt es, durch eine enge Abstimmung sowohl hausintern als auch gemeinsam mit der Deutschen Rentenversicherung Westfalen in der Region West, aber auch im NOW-Verbund die Interessen der Regionalträger zu stärken und die eigenen Erwartungen, insbesondere in den Bereichen der bereits bei der Deutschen Rentenversicherung Rheinland verantworteten Subsysteme, zu sichern.

Wir erwarten von dem Projekt rvEvolution ganz wesentliche und praktische Verbesserungen und vor allem dringend benötigte Arbeitserleichterungen für die gesamte Sachbearbeitung, damit wir mit dem knappen Personal die steigenden Arbeitsmengen erledigen können und weiterhin mit hoher Qualität unserem gesetzlichen Auftrag gerecht werden. Das neue Programmsystem wird schrittweise in den nächsten Jahren eingeführt und damit aufgabenbezogen nach und nach unser bisheriges Alt-Programm ablösen. Wir steigen also nicht zu einem Stichtag vom Altsystem komplett auf das neue Programm um, sondern vollziehen den Übergang sukzessive. Die ersten Anwendungen aus rvEvolution für die Sachbearbeitung werden im nächsten Jahr in die Praxis übernommen. Dann können damit Erfahrungen sammeln, die wichtig für den weiteren Projektverlauf sind.

Alles Weitere wird uns gleich sicherlich Frau Dr. Borelli berichten.

 

SAP S/4HANA Transformation

Neben den Änderungen bzw. der Umstrukturierung in der Fachabteilung VRR - also in den Sachbearbeitungsbereichen – dürfen wir die Prozesse und Arbeitsabläufe in den anderen wichtigen Bereichen der DRV Rheinland nicht vernachlässigen. Auch in der Abteilung Betriebswirtschaftliche Steuerung, in der Personalabteilung und den anderen Bereichen unserer Verwaltung bedarf es neuer, digital unterstützter Prozesse.

Etwas flapsig könnte man sagen: niemand und kein Bereich bleibt in der DRV Rheinland von Digitalisierung und neuer Software verschont.

In der allgemeinen Verwaltung heißt das Softwareprojekt nicht rvEvolution, sondern S/4Hana.

S/4HANA von SAP wird in den kommenden Jahren zu organisatorischen Änderungen speziell in den Querschnittsbereichen, zum Beispiel in der Abteilung Personal & Recht und in der Buchhaltung, im Controlling, im Haushaltsbereich führen – das bietet viele Chancen und die Erwartungen an das Projekt sind hoch.

Warum beschäftigen wir uns mit der SAP S/4HANA Transformation?

Die DRV Rheinland arbeitet bisher mit SAP ERP. SAP ERP ist eine betriebswirtschaftliche Anwendung, die sich aus Modulen wie Finanzwesen, Controlling, Materialwirtschaft und Personalwirtschaft zusammensetzt. Der Softwarehersteller SAP plant, die bisherige bei uns in Anwendung befindliche Software bis zum Jahre 2027 vollständig abzulösen, was somit für alle Kunden einen unumgänglichen Umstieg auf die neue moderne Software-Generation „S/4HANA“ zur Folge hat.

Was genau ist SAP S/4 HANA?

Das S steht für simple oder suite, die 4 für die vierte Produktgeneration und HANA (High Performance Analytic Appliance) für die zugrundeliegende Datenbank. S/4HANA arbeitet mit neuer Technologie, neuer Architektur und neuer Datenbank. Module gehören der Vergangenheit an, der Fokus liegt auf Geschäftsprozessen. Die Benutzeroberfläche ist modern gestaltet. Daten werden in sehr hoher Geschwindigkeit verarbeitet und bereitgestellt.

Im übertragenen Sinne ist die SAP S/4HANA Transformation wie der Umstieg Straßenkarten auf ein Navigationssystem …. Das verspricht zumindest SAP.

S/4HANA ist der wichtigste Baustein, die Digitalisierung auch außerhalb der Fachabteilung VRR voranzutreiben.

Wir gehen den Umstieg auf S/4Hana nicht allein als DRV Rheinland.

Alle 5 NOW IT-Gesellschafter und die DRV Oldenburg-Bremen als Kooperationspartner werden gemeinsam S/4Hana einsetzen. Das bedeutet auch, dass wir in diesem Verbund der 6 Träger unsere künftigen, digitalen Arbeitsprozesse außerhalb der Fachabteilung gemeinsam neu planen, abstimmen und vereinheitlichen. Dies reduziert für alle beteiligten Träger den Aufwand und die Kosten erheblich. Mit dieser Modernisierung und Prozessoptimierung verbunden mit dem Einsatz zukunftsfähiger Software und der Vereinheitlichung von Arbeitsabläufen, werden wir für die Zukunft auch im Verwaltungsbereich besser und effektiver aufgestellt sein.

(Übrigens- die DRV Bund steigt auch auf S/4 Hana um !)

 

 

Triogesetz

Sehr geehrte Damen und Herren,

neben allen inhaltlichen Änderungen, Umstrukturierungen und Transformationen hält auch der Gesetzgeber regelmäßig Änderungen und Neuerungen für uns bereit. Eine davon ist das im Februar 2021 in Kraft getretene sogenannte „Triogesetz“, mit dem unter anderem die Transparenz und Nachvollziehbarkeit bei der Beschaffung von Rehabilitationsleistungen sowie das Selbstbestimmungsrecht der Versicherten das „Wunsch- und Wahlrecht“ verbessert werden sollen. Zum 1. Juli 2023 entfaltet dieses Gesetz seine Wirkung, was Klinikträger und Kliniken zurzeit noch vor erhebliche Herausforderungen stellt.

Das Gesetz macht zudem Vorgaben zur Zulassung und zur einheitlichen Vergütung von Rehabilitationseinrichtungen, die für Versicherte der Rentenversicherung medizinische Rehabilitations-Leistungen erbringen.

Welche Auswirkungen dieses Gesetz jedoch in der Praxis haben wird, ist zurzeit nicht absehbar.

Es ist jedoch zu erwarten, dass es unter anderem zu einer Erhöhung des Arbeitsvolumens in der Reha-Sachbearbeitung kommen wird. Haben Versicherte zur Zeit ihr auch heute schon bestehendes Wunsch- und Wahlrecht auf den Ort der Rehabilitationsmaßnahme nicht ausgeübt, liegt es in unserer Verantwortung, als zuständiger Rentenversicherungsträger eine geeignete Klinik für unsere Versicherten auszuwählen.

Zukünftig werden den Versicherten nach einem fest vorgegebenen Algorithmus vier Kliniken zur Auswahl gestellt. Die Antragsteller haben anschließend zwei Wochen Zeit, eine dieser Kliniken auszuwählen oder aber eine weitere Klinik im Rahmen des Selbstbestimmungsrechts anzugeben.

Hier wird zukünftig ein deutlich erhöhtes Anrufaufkommen in der Sachbearbeitung hinsichtlich eines Beratungsbedarfs im Rahmen der Klinikauswahl erwartet.

Eine angemessene telefonische Beratung ist mit den jetzigen Strukturen in der Sachbearbeitung nicht vereinbar, so dass personelle Kapazitäten im Bereich einer neu zu schaffenden Reha-Telefonie bereitgestellt werden. Nur so kann die Deutsche Rentenversicherung Rheinland dem gesetzlichen Beratungsauftrag der Regionalträger gerecht werden.

Speziell geschultes Personal wird Versicherte unter Darlegung objektiver sozialmedizinischer Kriterien im Hinblick auf die Entscheidung zur Wahl einer Rehabilitationseinrichtung beraten. Ziel ist es zudem, Versicherte angemessen über allgemeine Fragen zum Verfahren zu informieren. Wir werden damit unsere Reha-Beratung für die Antragsteller intensivieren und verbessern.

Wir sind zuversichtlich, dass sich künftig noch mehr Versicherte über das Wunsch- und Wahlrecht für die optimale Rehabilitation in einer unserer eigenen Rehakliniken entscheiden werden.

Parallel bereitet die Rentenversicherung eine neue Informations- und Werbekampagne zur Rehabilitation vor.

Auf der letzten Vertreterversammlung haben wir Ihnen Inge, Josch und Roxane vorgestellt. Sie sind die Gesichter unserer Werbekampagne „Ein Leben lang“. Heute möchte ich Sie über eine weitere Kampagne informieren, die in Kürze starten wird. Unter dem SloganReha hat ein Zuhause: Deutsche Rentenversicherung“ wollen wir den Bekanntheitsgrad unserer Rehabilitationsleistungen und -kliniken steigern und unseren Versicherten die Entscheidung für eine Klinik der Deutschen Rentenversicherung erleichtern. Wir geben unseren Kundinnen und Kunden dabei ein Versprechen: Es gibt eine Adresse, an der sie für Neuanfang und Besserung gut aufgehoben sind - die Deutsche Rentenversicherung. Dieses Versprechen geben wir nicht nur als Deutsche Rentenversicherung. Angesichts der Herausforderungen, vor die uns das Trio-Gesetz stellt, geben wir dieses Versprechen insbesondere als Träger mit sechs eigenen Reha-Kliniken.

 

Eigene Kliniken

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

Damit leite ich zu unseren Rehakliniken über.

Das Jahresergebnis 2022 des Klinikverbundes der DRV Rheinland stand weiter unter dem Einfluss der Corona-Pandemie. Dies machte sich bemerkbar durch Belegungseinbrüche und Erlösausfälle aufgrund der Nicht-Aufnahme oder vorzeitigen Abreise von Patienten infolge der Corona-Pandemie. Der Umgang mit Corona hat sich im Klinikverbund weiter professionalisiert. Ohne Sondereffekte und Belastungen durch die Pandemie und Baumaßnahmen wäre ein positives Jahresergebnis möglich gewesen.

Der Ausblick auf die Entwicklung des Wirtschaftsjahres 2023 ist nunmehr  positiv –im Klinikverbund wird zum Ende des ersten Quartals teilweise wieder die Vollauslastung erreicht – es bleiben allerdings immer noch negative Belegungsschwankungen aufgrund der Pandemie, jedoch in deutlich verminderter Ausprägung gegenüber dem Vorjahr.

Aber auch das Wirtschaftsjahr 2023 wird nicht frei von Krisen sein, welche einen erheblichen Einfluss auf unseren Klinikverbund besitzen: während sich die Energiekrise glücklicherweise entschärft, sich aber die Energiekosten noch immer auf einem hohen Niveau verfestigen, führen unterbrochene Lieferketten oder Ressourcenknappheit zu deutlichen Kostensteigerungen einzelner, dringender benötigter Güter.

Als ein Beispiel sei der erhebliche Kostenanstieg von Medikamenten wie Zytostatika genannt, die wir unseren Patienten während Ihres Aufenthaltes zur Verfügung stellen. Die Ihnen bekannten Tarifabschlüsse, erhebliche Kostensteigerungen einzelner Baumaterialien oder bei Lebensmitteln wirken sich bundesweit auf die Betriebsführung der Rehakliniken aus.

Daher ist es wichtig, dass unsere eigenen Rehakliniken sich im bundesweiten Wettbewerb mit innovativen Ansätzen und guten Leistungen durchsetzen.

Gemeinsam mit den Fachbereichen Rehamanagement sowie Kliniksteuerung und mit allen Klinikleitung wurden in 2022 und im ersten Quartal 2023 zahlreiche Maßnahmen in den Bereichen Marketing, Patientenservice, Qualitätssicherung, Bau, Einkauf und Klinik-IT auf den Weg gebracht.

Wir sind dabei voran gekommen, den Klinikverbund der DRV Rheinland bestmöglich strategisch am Markt für Rehabilitation und Anschlussheilbehandlung zu platzieren. Mit neuen ansprechenden Fotoserien präsentieren sich unsere Klinken attraktiver und zeitgemäßer.

Die Produktion von Imagefilmen ist gestartet, die Homepages unserer Kliniken erfahren ein neues Facelift, ein angepasstes Akquisemanagement – basierend auf einer umfangreichen Wettbewerbsanalyse - soll unsere Kliniken noch stärker mit Zuweisern und Krankenhäusern vernetzen.

Zudem wird die Einführung einer digitalen Patienten-App vorbereitet.

Aber nicht nur über eine App, sondern auch ganz klassisch über direkte, persönliche Kontakte und Ansprache wollen wir unsere Versicherten und künftigen Rehabilitanden erreichen.

Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass das BMAS und die Fachstelle rehapro ein neues Projekt der DRV Rheinland als so wichtig und innovativ bewerten, dass unser Projekt "Pit" im Rahmen der Bundesforschungsinitiative rehapro finanziell gefördert werden soll.

Unter dem Projektnamen „PIT“, planen wir den Einsatz eines Präventions-Informations-Transporter - man könnte auch umgangssprachlich von einem Präventions-Info-Bus sprechen.

Mit dem PräventionsBus werden wir künftig bei Unternehmen vor Ort, auf dem Firmengelände, auf Marktplätzen oder auch vor Schulen im Rheinland aktiv über Präventionsmöglichkeiten und Leistungen der DRV  Rheinland informieren.

 

Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Meine Damen und Herren,

zum Abschluss meines Berichtes möchte ich Ihnen noch ein Zukunftsthema vorstellen, dass uns alle privat wie beruflich und damit auch unsere DRV Rheinland bewegt.

Es geht um Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

Das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung und auch die Zielsetzungen unserer Landesregierung in Nordrhein-Westfalen erfordern von allen Landes- und Bundesbehörden eine Neuorientierung und stärkere Berücksichtigung von mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz in der Verwaltungsarbeit und insbesondere bei Baumaßnahmen, Instandhaltungen und beim Betrieb unserer Dienstgebäude.

Die DRV Rheinland arbeitet intensiv an der Verringerung ihres CO2-Verbrauchs und leistet ihrem Beitrag zum Klimaschutz:

So konnte in der Hauptverwaltung sowie in den Service-Zentren der Stromverbrauch durch ein umfassendes Maßnahmenpaket und technische Modernisierungen im Zeitraum von 2015 bis 2022 um rd. 25% vermindert werden.

Ein Viertel weniger Stromverbrauch ist ein großer Schritt nach vorn und weitere Verbesserungen werden in den nächsten Jahren folgen.

Die Wärmeversorgung wurde intensiv überprüft. Unsere Hauptverwaltung ist an das Fernwärmenetz der Stadt Düsseldorf angeschlossen. Das gab uns im letzten Jahr und auch aktuell Sicherheit und Stabilität bei den Energiekostenentwicklungen.

Bei der Fernwärme haben wir den Verbrauch seit 2015 immerhin um rd. 15% gesenkt.

Ein großes Thema ist in der gesamten Deutschen Rentenversicherung der Papierverbrauch, denn trotz der Digitalisierung unserer früheren Papierakten und trotz aller Fortschritte, über die ich Ihnen beim digitalen, elektronischen Teampostkorb berichtet habe, sind alle Rentenversicherungsträger noch weit von der papierlosen Verwaltung entfernt. Ohne Renteninformationsschreiben, ohne Rentenbescheid oder einen Rehabescheid, den wir über unsere Druckstraße an die Versicherten mit der Post versenden, können wir in nicht rechtskonform arbeiten.

Wenn man die Papier-Informationsbroschüren aneinanderlegt, die wir in der gesamten Rentenversicherung in einem Jahr im Rahmen der Öffentlichkeitsinformation herausgeben, kommt man auf 10 km Länge. Auch dieses Beispiel verdeutlicht, dass die Reduzierung des Papierverbrauches in der DRV von hoher Priorität ist.

Und wir machen auch bei der Einsparung von Papier signifikante Fortschritte. Der  Papierverbrauch konnte allein im Zeitraum 2020 bis 2022 bei der DRV Rheinland um 35% erheblich vermindert werden. Das ist nicht nur wegen der stark steigenden Papierpreise ein echter Gewinn.

Technischen Fortschritt gibt es auch in anderen Bereichen: Der Aufbau der Ladeinfrastruktur in der Hauptverwaltung wurde in diesem Jahr mit der Bereitstellung von drei Wallboxen begonnen, auch ist geplant, die entsprechenden Ladekapazitäten kontinuierlich auszubauen.

Wir schaffen in einem ersten Schritt zwei E-Fahrzeuge für kürzere dienstliche Fahrstrecken an.

Ein weiterer wichtiger Baustein im Rahmen der Verbesserung der Klima-Nachhaltigkeit ist die Investition in eine Photovoltaik-Anlage am Gebäude der Hauptverwaltung, welche noch im aktuellen Jahr beauftragt und im Jahr 2024 fertiggestellt wird.

Die Dächer über dem 3.OG der Hauptverwaltung werden mit 201 Photovoltaik-Modulen ausgerüstet und auf dem 16.OG sind weitere 24 Module geplant. Wir rechnen damit, dass unsere Solaranlage künftig jedes Jahr 67.500 kWh Strom produzieren wird. Diese Leistung wird unsere Hauptverwaltung vollständig selbst verbrauchen. Unsere Photovoltaikanlage reduziert unseren Gesamtstromverbrauch weiter und federt Belastungsspitzen ab, da der Gesamtstromverbrauch der Hauptverwaltung höher liegt. Eine Einspeisung in das öffentliche Netz ist somit nicht geplant.

Beim aktuellen externen Lieferpreis in Höhe von 0,18 Cent pro Kilowattstunde (brutto) beträgt die jährliche Kostenersparnis über 12.000 Euro pro Jahr, wodurch sich eine Amortisation unter diesen Prämissen nach rd. 12 Jahren ergeben wird.

Eine grundsätzliche Errichtung einer solchen Anlage ist somit langfristig wirtschaftlich  und sie leistet einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz mit einer Ersparnis von 54 Tonnen Co2.

Der Einsatz von weiteren Photovoltaikanlagen für die Service-Zentren und auf den Dächern unserer Kliniken wird ebenfalls geprüft.

Ich werde Sie dazu in den nächsten Vertreterversammlungen auf dem Laufenden halten.

 

Abschluss

Mit diesen bildlich gesprochen „sonnigen“ Aussichten schließe ich den Bericht der Geschäftsführung.

Auch im Namen von Karen Perk und Dirk Mentzner danke ich Ihnen für Ihre Unterstützung, für das entgegengebrachte Vertrauen, für Ihren Rat und Ihre von Wertschätzung geprägten Hinweise.

Zum Ende dieser Sozialwahlperiode können wir gemeinsam ein positives Fazit für die Entwicklung der DRV Rheinland ziehen. In den letzten Jahren wurde ein umfassender Modernisierungsprozess für unser Haus erfolgreich auf den Weg gebracht.

Gerade auch im Vergleich aller Rentenversicherungsträger zählt die DRV Rheinland wirtschaftlich und nachweislich im Benchmarking der Produktkosten, bei den IT-Kosten, im Benchmarking der Verwaltungs- und Verfahrenskosten zu den  effizientesten Trägern.

Die hohe Wirtschaftlichkeit setzt uns erst in die Lage mit den Beitragsgeldern unserer Versicherten und Arbeitgeber sowie mit den uns zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln verantwortungsbewusst die Zukunft zu gestalten.

Der rheinische Träger ist leistungsstark, krisenfest und wirtschaftlich - ein selbstbewusster leistungsfähiger Partner im Kreis der Rentenversicherungsträger.

Das sehr geehrte Mitglieder der Vertreterversammlung und des Vorstands ist auch Ihr Verdienst und unser gemeinsamer Erfolg in dieser Sozialwahlperiode.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und besonders für die ausgezeichnete Zusammenarbeit, die wir als Geschäftsführung auch als ein Privileg erleben.

Vielen Dank