Die Beurteilung der Leistungsfähigkeit bei Personen mit einer chronischen Leber- oder Gallenwegserkrankung erfordert eine individuelle Gesamtbetrachtung, weil weder aus Krankheitsstadium noch Laborwerten oder Krankheitsursache eindeutig auf die Leistungsfähigkeit geschlossen werden kann. In die Bewertung sind klinische Befunde, Laborwerte, Befunde apparativer Diagnostik, die alltägliche Belastbarkeit und die Schlüssigkeit aller Angaben und Befunde einzubeziehen. Dazu gehören die Ausprägung der Erkrankung einschließlich unspezifischer Symptome wie Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Oberbauchbeschwerden oder Juckreiz. Darüber hinaus ist wesentlich, welche therapeutischen Möglichkeiten vorhanden und ausgeschöpft sind und ob eine Abhängigkeitsproblematik besteht.

Die vorliegende Leitlinie wurde in einem trägerübergreifenden Konsentierungsprozess erstellt und abgestimmt. Dadurch ist ein erweiterter Konsens unter Einbeziehung der Leitenden Ärzte der gesetzlichen Rentenversicherungsträger und weiterer sozialmedizinischer Experten erzielt worden.

Mit der gewählten Vorgehensweise werden die relevanten Beurteilungskriterien systematisiert, bewertet und konsentiert. Damit ist ein wichtiger Schritt zu leitliniengestützten Entscheidungsempfehlungen und damit für die Qualitätssicherung im Bereich der sozialmedizinischen Beurteilung der Leistungsfähigkeit gelungen.

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