Deutsche Rentenversicherung

Bedeutung der Nutzung personbezogener Faktoren der ICF in der praktischen Sozialmedizin und Rehabilitation

Stand 05.05.2014

Dr. Elisabeth Nuechtern, Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Baden-Württemberg

Die Arbeitsgruppe ICF des Fachbereichs „Praktische Sozialmedizin und Rehabilitation“ der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP) legte 2010 einen Vor-schlag für eine Klassifizierung personbezogener Faktoren vor, der 72 Kategorien in 6 Kapiteln ordnet. Im Jahr 2013 formulierte die Arbeitsgruppe ergänzend dazu ein Positionspapier, das die Bedeutung der Nutzung personbezogener Faktoren der ICF in der praktischen Sozialme-dizin und Rehabilitation formuliert. Die Arbeitsgruppe positioniert sich darin zu Argumenten, die in der Rezeption des Vorschlags diskutiert wurden. Ziel ist es, die Diskussion über die vierte Komponente der ICF anzuregen, zu einem breiten und gemeinsamen Verständnis des Wesens der personbezogenen Faktoren beizutragen und den Dialog hierzu mit allen in Ge-sundheitsberufen tätigen Personen sowie Menschen mit oder ohne Gesundheitsproblem zu vertiefen, um eine umfassende Sicht auf den Gesundheitszustand zu fördern.

Das Positionspapier umfasst folgende Thesen:

  1. Personbezogene Faktoren der ICF sind für viele Fragestellungen bedeutsam.
  2. Personbezogene Faktoren erleichtern den ressourcenorientierten Ansatz für Teilhabeleistun-gen.
  3. Eine angemessene Berücksichtigung personbezogener Faktoren ist bei der umfassenden Be-darfsfeststellung erforderlich.
  4. Die ICF ist kein Assessmentinstrument.
  5. Die Einbeziehung der Betroffenen bei der Nutzung der personbezogenen Faktoren ist unver-zichtbar.
  6. Der DGSMP-Entwurf berücksichtigt ethische Aspekte, insbesondere die Leitlinien zur Ver-wendung der ICF.
  7. Klassifizieren kann mit Risiken verbunden sein.
  8. Motivation ist ein komplexes Konstrukt und bedarf einer besonders differenzierten Betrach-tung.
  9. Die sozialrechtliche Verankerung der ICF ist gegeben.
  10. Die Nutzung der personbezogenen Faktoren sollte in der Praxis erprobt und von der Wissen-schaft begleitet werden.

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