Deutsche Rentenversicherung

Trauer um Karl Schiewerling

Datum: 01.03.2021

Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) Westfalen trauert um Karl Schiewerling. Der Vorsitzende der Vertreterversammlung ist am Wochenende im Alter von nur 69 Jahren nach langer schwerer Krankheit gestorben. 

„Wir sind tief betroffen von seinem Tod und drücken seiner Ehefrau und der Familie unsere aufrichtige Anteilnahme aus“, betonte der Vorstandsvorsitzende der DRV Westfalen, Prof. Dr. Volker Verch. Er hob hervor, dass die Deutsche Rentenversicherung nicht nur einen engagierten Selbstverwalter verloren habe. „Wir beklagen auch den herben Verlust eines klugen Mitstreiters, eines feinen und verlässlichen Menschen und auch eines Freundes. Er hinterlässt eine große Lücke. Wir sind traurig.“ 

Seit 1986 war Karl Schiewerling als Vertreter der Versicherten Mitglied der Vertreterversammlung der DRV Westfalen. Dies ist das Parlament der Rentenversicherung, in dem Versicherte und Arbeitgeber gemeinsam die Geschicke dieser Sozialversicherung lenken. Seit 1999 leitete er zudem als Vorsitzender dieses Gremium. 

Karl Schiewerling war ein überzeugter Selbstverwalter. Eigenverantwortliches Handeln, es selbst in die Hand nehmen und für sich selbst sorgen als gleichberechtigte Akteure in der Sozialpartnerschaft von Arbeitnehmern und Arbeitgebern – das war seine Überzeugung, für die er nicht nur innerhalb der Rentenversicherung kämpfte. Gerade seit seinem Wechsel in die Bundespolitik in 2005 setzte er sich als Sozialpolitiker vehement für die Stärkung der Selbstverwaltung und des dahinter stehenden Leitgedankens der Subsidiarität ein. Der innere Kompass wurde bei ihm als dem tiefgläubigen Christen dabei ausgerichtet an der katholischen Soziallehre und dem christlich-sozialen Menschenbild. 

Mit all seinem politischen Gewicht, das ihm seine exponierte Stellung im Bundestag verlieh, war er überdies ein Verfechter einer starken gesetzlichen Rentenversicherung. In seinem politischen Schaffen war die Zukunftssicherung der auskömmlichen Altersvorsorge untrennbar mit einer umlagefinanzierten Rentenversicherung gekoppelt. Darin sah er für die soziale Absicherung des Groß der Menschen, auch in Zukunft die wichtigste, die tragende Säule die durch die betriebliche und private Vorsorge ergänzt werden sollte. 

Diese Überzeugung und sein Engagement dafür fand auch nach seiner Zeit im Bundestag seine Fortsetzung. Zum einen als aktiver Selbstverwalter bei „seiner“ DRV Westfalen, zum anderen mit dem Co-Vorsitz in der Rentenkommission, in die ihn die Bundesregierung ge- und berufen hatte. Eine Herkulesaufgabe zum Abschluss einer ganz außergewöhnlichen Lebensleistung für die Rentenversicherung und die Altersversorgung der Menschen in unserem Land. 

Die Rentenversicherung, ihre Versicherten und Beitragszahler sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Rentenversicherung Westfalen haben einen ihrer ganz großen Akteure und Fürsprecher verloren.